Ex-Dresdner Stefan Kutschke zu Besuch bei TAG24: "Mein Dynamo-Gen habe ich noch!"

Dresden - Moment, das ist doch Stefan Kutschke (32)!? Was macht er denn im Morgenpost- und TAG24-Haus? "Ich bin für ein interessantes Online-Seminar bei TAG24", sagt der 32-Jährige.

Stefan Kutschke (32) traf im Hinspiel der abgelaufenen Saison für den FCI gegen Dynamo vom Elfmeterpunkt zum 1:0-Sieg. Das Rückspiel gewann Dresden mit 4:0.
Stefan Kutschke (32) traf im Hinspiel der abgelaufenen Saison für den FCI gegen Dynamo vom Elfmeterpunkt zum 1:0-Sieg. Das Rückspiel gewann Dresden mit 4:0.  © imago images/Stefan Bösl

Dann mal ab mit ihm danach in die Sportredaktion, über Fußball plaudern, über seine Vereine - Dynamo Dresden und den FC Ingolstadt 04.

Er macht sich schon Gedanken für die Zeit nach seiner Karriere, "in die ich nicht ganz unvorbereitet starten will", wie er sagt. Deshalb hat er sich bei einem Personaldienstleister eingeklinkt.

"Aber jetzt steht erst einmal der Fußball voll im Vordergrund", erklärt der gebürtige Dresdner. Und das soll er noch ein Stückchen. 32 ist er. Wie lange will er noch? "Wenn ich sehe, in welchem Alter Sascha Mölders seine Tore noch macht", lacht er. Der 60er ist 37, sind also noch fünf Jahre - mindestens.

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Dass Kutschke noch um so vieles jünger ist, das ist nur ein Vorteil gegenüber Mölders. Der zweite und auch entscheidende: Er spielt wieder 2. Bundesliga, der Löwe nicht.

Ingolstadt folgte Dresden und dem FC Hansa Rostock, ging in der Relegation hoch. Es war Kutschkes dritte in Folge. 2019 als 16. der 2. Liga gegen Wiesbaden verloren, 2020 als Dritter der 3. Liga in diesem denkwürdigen Ausscheiden gegen Nürnberg unterlegen.

"0:2 in Nürnberg, da hat uns der Klub leben lassen. Dann führen wir im Rückspiel 3:0 bis zur 96., obwohl nur fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt waren und dann das 3:1. Diese Leere danach, bitter! Aber wir sind aufgestanden, sind in einer starken Liga wieder Dritter geworden", erinnert sich der Stürmer.

Stefan Kutschke über das Pfeifkonzert nach Dynamo-Abgang: "Tat schon weh"

So haben die Dynamo-Fans geliebt: Stefan Kutschke (32) jubelt nach einem Treffer für Dresden und wird dabei von Niklas Kreuzer (28, l.) umarmt.
So haben die Dynamo-Fans geliebt: Stefan Kutschke (32) jubelt nach einem Treffer für Dresden und wird dabei von Niklas Kreuzer (28, l.) umarmt.  © Lutz Hentschel

Osnabrück war der Gegner. "Ich habe mir echt das Video von der Dynamo-Relegation 2011 gegen den VfL angeschaut. Das hatte was", sagt er.

Und es hat geholfen: 3:0 im Hinspiel daheim, dann ging es an die Bremer Brücke: "1:0 Osnabrück, 2:0 Osnabrück nach 20 Minuten. Da dachte ich mir, nicht schon wieder. Dann kam unser so wichtiges Auswärtstor und da hast du bei denen gesehen, da gingen die Köpfe runter. Wir waren durch", grinst er und ballt leicht die Faust.

Der VfL siegte am Ende 3:1, doch die Schanzer waren obenauf. Es geht jetzt also wieder gegen Dresden, sein Dresden. Kutschke strahlt. "Mein Dynamo-Gen habe ich noch."

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Obwohl es nicht einfach war anfangs 2017 nach seinem Wechsel von der SGD zum FCI. "Schlimm war das erste Mal wieder im Stadion mit den Schanzern. Zwei Monaten zuvor wurde ich hier noch gefeiert, plötzlich gab es ein lautstarkes Pfeifkonzert. Das tat schon weh. Aber ich sag's mal so: Hätte ich für Dresden nichts auf die Kette gebracht, hätte sich an dem Tag keiner für mich interessiert."

Gesunde Einstellung eines selbstbewussten jungen Mannes, der grundsympathisch rüberkommt. Und er kehrt ja auch irgendwann endgültig zurück nach Dresden. In seiner zweiten Karriere - in fünf Jahren vielleicht...

Titelfoto: Lutz Hentschel

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