Ex-Dynamo-Kapitän Yannick Stark über Dresden-Abschied: "Ein Auge hat geweint"

Dresden - Er kam bei Dynamo Dresden nicht mehr wie erhofft zum Zug! Deshalb entschied sich der frühere SGD-Kapitän Yannick Stark (31) Ende August überraschend für einen Wechsel in die 2. türkische Liga zum Manisa FK.

Yannick Stark (31) musste bei Dynamo Dresden mit der Jokerrolle vorliebnehmen und entschied sich daher vor wenigen Wochen für einen Wechsel.
Yannick Stark (31) musste bei Dynamo Dresden mit der Jokerrolle vorliebnehmen und entschied sich daher vor wenigen Wochen für einen Wechsel.  © picture point/Sven Sonntag

In einem Interview mit der "Bild" erklärte der zentrale Mittelfeldmann, dass ihm der Abschied aus Elbflorenz keinesfalls leicht gefallen sei: "Ein Auge hat geweint. Ich habe mich in Dresden sehr wohlgefühlt, auch bei den Neuzugängen waren coole Jungs dabei."

Zuvor hatte Routinier am Zweitliga-Abstieg zu knabbern, denn er fiel im Relegationsrückspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:2) verletzt aus: "Das hat mich sehr lange beschäftigt, war wahrscheinlich die bitterste Geschichte meiner Karriere."

Allerdings hat er auch Gründe ausgemacht, weshalb sich Dynamo in den zurückliegenden Jahren nicht in der 2. Bundesliga etablieren konnte: "Es muss eine gewisse Konstanz im Verein herrschen. Das sieht man gut an meinem Heimatverein Darmstadt. Sie haben ein Spielergerüst, das seit Jahren zusammengewachsen ist. Um diese Achse herum wird etwas dazugeholt. Da gab es keine Umbrüche."

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Er fügte hinzu: "Ich weiß nicht, ob sie erforderlich waren. Doch bei Dynamo waren sie da. Nach dem Aufstieg hatten wir einen kleinen Umbruch, nach dem Abstieg wieder einen kompletten. Das macht es schwer, ruhig und erfolgreich zu arbeiten."

Yannick Stark über Entlassung von Alexander Schmidt: "Mir persönlich hat es leidgetan"

Yannick Stark (31, v.-l.) hielt und hält viel von Ex-Dynamo-Coach Alexander Schmidt (53, v.-r.).
Yannick Stark (31, v.-l.) hielt und hält viel von Ex-Dynamo-Coach Alexander Schmidt (53, v.-r.).  © picture point/Sven Sonntag

Gerade für einen Trainer. Im Nachhinein meinte Stark zu der Entlassung von Alexander Schmidt (53): "Dass der Effekt des Trainerwechsels verpufft ist, hat ja jeder gesehen. Mir persönlich hat es leidgetan. Für mich hat er das Maximum aus dem Team rausgeholt. Schlechter hätten wir unter Alex nicht abgeschnitten."

Trotzdem traut er Dynamo in dieser Saison die erneute Rückkehr in die 2. Liga zu: "Grundsätzlich bin ich davon überzeugt. Aber es wird enorm schwer. Das sah man vor zwei Jahren. Diesmal wird es wieder ein heißes Ding. Das erfordert Geduld und Stressresistenz."

Mittlerweile hat sich der 218-fache Zweitliga-Spieler schon ein wenig in der Türkei eingelebt. Er wohnt bei seiner ersten Auslandsstation in seiner Karriere in der Metropole Izmir, wo "schwer die Post" abgehe.

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Vom Niveau der 1. Lig sei er "positiv überrascht", nannte aber dennoch einige Schwächen: "Technisch können alle super kicken, gerade nach vorn. Das Problem ist die taktische Ausbildung und Disziplin. Da wird auf Defensivarbeit nicht allzu viel Wert gelegt. Die Verteidiger stehen oft hinten in Unterzahl und solche Geschichten. Die Offensivspieler bleiben vorn, haben mit Abwehr gefühlt nix am Hut."

Yannick Stark wartet bei Manisa FK noch auf sein Startelfdebüt

Yannick Stark (31) lief zwischen 2020 und 2022 insgesamt 73-mal für Dynamo Dresden auf, erzielte vier Tore und gab eine Vorlage.
Yannick Stark (31) lief zwischen 2020 und 2022 insgesamt 73-mal für Dynamo Dresden auf, erzielte vier Tore und gab eine Vorlage.  © Picture Point/Gabor Krieg

Deshalb könne man das Niveau mit dem unteren Level der 3. deutschen Liga vergleichen, wobei es Ausschläge nach oben gebe. Als Beispiel nennt er den früheren niederländischen Nationalstürmer Ryan Babel (35), der mittlerweile für Eyüpspor aufläuft.

Bei Starks Klub Manisa stehen mit Edgar Prib (32, u. a. Hannover 96), Burak Altiparmak (31, u. a. 1. FC Magdeburg), Mert Kuyucu (22, u. a. FC St. Pauli II) und Kapitän Nizamettin Caliskan (35, Borussia Dortmund) gleich vier weitere Spieler im Kader, die einst in Deutschland kickten.

Stark selbst wartet hingegen noch auf seinen ersten Startelfeinsatz für seinen neuen Klub, der mit sieben Punkten aus vier Partien solide in die neue Saison gestartet ist.

Der Sechser wurde in seinen ersten beiden Partien zweimal eingewechselt und saß am vergangenen Wochenende 90 Minuten lang auf der Bank.

Ob er am kommenden Sonntag gegen den Aufsteiger und überraschenden Tabellenführer Bodrumspor von Beginn an ran darf, wird sich zeigen.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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