Ist Dynamo Dresden zu brav? Gegen Oldenburg soll die SGD mehr Biss zeigen

Dresden - Es wird ungemütlich in Oldenburg, soviel steht auch ohne den Blick auf den Wetterbericht fest. Das hat vor allem mit Dynamos verpatztem Start in die Restrunde und der gedämpften Stimmung in der Mannschaft zu tun.

Markus Anfang (48) ist an der Seitenlinie nicht so brav wie seine Spieler. Eine höhere Grundaggressivität ist gefordert.
Markus Anfang (48) ist an der Seitenlinie nicht so brav wie seine Spieler. Eine höhere Grundaggressivität ist gefordert.  © Lutz Hentschel

"Die Abläufe haben nicht mehr gepasst, wir waren nicht mehr so strukturiert gegen den Ball, wie wir das die ganze Zeit über waren. Mit dem Ball haben wir Dinge gemacht, die wir nicht im Training drin hatten", zählt Coach Markus Anfang (48) die Fehler der letzten zehn Minuten gegen den SV Meppen auf.

"Natürlich stellst du dann auch mal die Frage, ob man aufgrund von Angst in solch einen Aktionismus verfällt."Gegen Oldenburg - ein ähnlich unangenehmer Gegner - soll sich das am morgigen Sonntag selbstredend nicht wiederholen.

Auch wenn Anfang quasi mantraartig wiederholt: "Es ist egal, was der Gegner macht. Wichtig ist, was wir machen. Die letzten zehn Minuten von Meppen haben wir auch aufgearbeitet."

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Eine Erkenntnis daraus: Viele Gegner sind in den Zweikämpfen ekliger als Dynamo. Das hatte Stefan Kutschke (34) bereits kurz nach dem Spiel bemängelt.

"Teilweise sind wir in manchen Situationen zu brav" - Thema in der Mannschaft präsent

Gegen Meppen zu selten und gegen Oldenburg gefordert: Dennis Borkowski (20, r.) und seine Kollegen wollen häufiger auf den Tisch hauen.
Gegen Meppen zu selten und gegen Oldenburg gefordert: Dennis Borkowski (20, r.) und seine Kollegen wollen häufiger auf den Tisch hauen.  © IMAGO/Bert Harzer

Auch Sturmkollege Dennis Borkowski (20) gibt zu, dass das zu Beginn der Woche in der Mannschaft Thema war.

"Teilweise sind wir in manchen Situationen zu brav. Da müssen wir cleverer sein, das braucht es einfach für den Sieg", so die 20-jährige Leihgabe."Wenn dem so ist, dann können sie es ja ändern", erklärt sein Trainer darauf angesprochen.

Anfang glaubt "schon, dass sie im Zweikampf eklig sein wollen. Wenn das in der Mannschaft Thema ist und sie es für sich vorgenommen haben, dann ist das in Ordnung."Immerhin habe der 48-Jährige im Training noch einmal eine andere Intensität wahrgenommen.

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Vor allem in den Defensiv-Zweikämpfen sei es noch ein Stück ruppiger und lauter geworden. Wichtig ist aber vor allem die Einstellung: "Die Jungs müssen die Überzeugung an den Tag legen, unser Spiel durchzubringen. Daran haben wir auch die Woche gearbeitet."

Doch das haben die letzten Wochen gezeigt: Gutes Training und noch bessere Testspiele sind das eine. Pflichtspiele gegen Teams aus dem Tabellenkeller das andere. Anfang: "Du kannst mit den Jungs darüber reden. Wichtig ist aber, dass sie in den Situationen das abrufen, was wir uns vorgenommen haben."

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel

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