Knippings Worte an die Randalierer: Innenminister plädiert für "personalisierte Tickets"

Dresden - Zum ersten Mal seit den Vorfällen von Bayreuth am 1. Oktober meldete sich die Mannschaft zu Wort. Dynamo-Kapitän Tim Knipping (29) ergriff vor dem Gastspiel in Essen das Mikrofon und verurteilte in seiner Erklärung die dort an den Tag gelegte Gewalt. Gleichzeitig geht die Aufarbeitung im Verein weiter.

Tim Knipping (l.) las vor Anpfiff der Partie ein Statement der Mannschaft vor. Sie verurteilte die in Bayreuth an den Tag gelegte Gewalt der Randalierer.
Tim Knipping (l.) las vor Anpfiff der Partie ein Statement der Mannschaft vor. Sie verurteilte die in Bayreuth an den Tag gelegte Gewalt der Randalierer.  © Imago / Dennis Hetzschold

Sowohl Essen als auch Dresden hatten zuletzt mit gewaltigen Aussetzern ihrer Fans zu kämpfen.

Daher stellten sich die beiden Kapitäne, Daniel Heber und Knipping, vor dem Anpfiff der Partie und richteten einige Worte ans Publikum. Die vereinzelten Pfiffe bei den Reden wurden vom lauten Klatschen der Zuschauer übertönt.

"Die SG Dynamo Dresden stellt sich entschieden gegen jede Art von Gewalt und Vandalismus. Sowohl im Stadion, als auch außerhalb davon. Was am Rande unseres Auswärtsspiels in Bayreuth passierte, widerspricht allen Grundsätzen, für die wir als Sportgemeinschaft stehen und haben absolut nichts mit unserem Selbstverständnis als Traditionsverein mit einer großartigen Fankultur zu tun", sagte Knipping.

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Er forderte auf, nach den Tätern zu suchen und diese bestrafen: "Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass gewaltbereite Straftäter aus unserer Mitte und dem Stadion verschwinden und unsere Spiele wieder von dem geprägt werden, für das sie in der Vergangenheit so oft standen: Pure Leidenschaft und bedingungslose gegenseitige Unterstützung. Im Klub und auf dem Platz. Niemand ist größer als der Verein!"

Sachsens Innenminister Armin Schuster (61, CDU) befürwortet ein entschlossenes Handeln.
Sachsens Innenminister Armin Schuster (61, CDU) befürwortet ein entschlossenes Handeln.  © Norbert Neumann

Dynamo Dresden: Verein und aktive Fanszene tagen am Dienstag

Erste Maßnahme des Bayreuth-Desaster: In Essen verkaufte der Verein Auswärtstickets nur an Mitglieder. 1500 waren mit an die Hafenstraße gekommen.
Erste Maßnahme des Bayreuth-Desaster: In Essen verkaufte der Verein Auswärtstickets nur an Mitglieder. 1500 waren mit an die Hafenstraße gekommen.  © Picture Point/Gabor Krieg

Bereits in der Vorwoche hatte der Verein mit der großen Aufarbeitung des Bayreuth-Desasters begonnen.

Dynamos Geschäftsführer Jürgen Wehlend (56) und Ralf Becker (52), Vertreter des Präsidiums und Aufsichtsrats sowie die Fan- und Sicherheitsbeauftragten trafen sich mit Vertretern der Ultras, dem Fanprojekt sowie weiteren Fangruppen.

Auch die von der SGD ins Leben gerufene Arbeitsgruppe mit Vertretern von Verein, Stadt, Polizei und Ordnungsdienst hatte ihre erste Sitzung. Am Dienstag wird sich der Verein nochmals mit der aktiven Fanszene tagen.

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Nun hat sich auch Sachsens Innenminister Armin Schuster (61) mit eingeschaltet.

Er fordert ein konsequentes Handeln: "Mir ist es wichtig, dass die angedachten Maßnahmen des Vereins tatsächlich umgesetzt werden, um künftig solche Vorfälle zu vermeiden", sagte der CDU-Politiker der Sächsischen Zeitung.

Bei den möglichen Konsequenzen plädiert er für "personalisierte Tickets wie sie beispielsweise bei Konzertveranstaltungen schon lange üblich sind".

Titelfoto: Imago / Dennis Hetzschold

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