Martin Stocklasa: Von Dynamo Dresden auf den Trainerstuhl von Liechtenstein

Vaduz/Dresden - Stanislaw Tschertschessow (58) ist nicht der einzige Ex-Profi von Dynamo Dresden, der es zum Nationaltrainer seines Landes geschafft hat. Ein weiterer ist Martin Stocklasa (42).

Martin Stocklasa (42) vor mehr als 15 Jahren als Neuzugang von Dynamo Dresden - hier im Trainingslager im Juni 2006 in Wesenberg.
Martin Stocklasa (42) vor mehr als 15 Jahren als Neuzugang von Dynamo Dresden - hier im Trainingslager im Juni 2006 in Wesenberg.  © Lutz Hentschel

Er trifft mit Liechtenstein am Donnerstag (20.45 Uhr) in Wolfsburg auf Deutschland. Von 2006 bis 2008 absolvierte er 62 Partien für die Schwarz-Gelben.

Stocklasa kam damals nach dem ersten Zweitliga-Abstieg der Dresdner vom FC Vaduz, war zwischenzeitlich sogar Kapitän. 2007 landete er mit Dynamo auf Rang sieben in der Regionalliga, ein Jahr später qualifizierte sich das Team mit Ach und Krach für die damals neue 3. Liga. Bei der SGD hatte er Trainer, die ihn geprägt haben: Peter Pacult (62), Norbert Meier (63) und Eduard Geyer (77).

Seit 2017 ist der heute 42-Jährige für den Verband in Liechtenstein tätig, seit einem Jahr als Nationaltrainer.

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Das Los der Gruppe J bescherte ihm Deutschland: "Über dieses Los habe ich mich sehr gefreut. Ich bin mit Bundesligaspielen aufgewachsen und war schon als kleines Kind in deutschen Stadien", sagt der gebürtige Schweizer in einem Gespräch für das Internetportal des Weltverbandes FIFA.

Und er fügt ausdrücklich hinzu: "Meine Zeit in Dresden möchte ich darüber hinaus auch nicht missen."

Nationaltrainer-Job ist für Martin Stocklasa "die größte Herausforderung meiner jungen Trainerkarriere"

Martin Stocklasa (42, r.) als Nationaltrainer Liechtensteins mit seinem Keeper Benjamin Büchel (32) nach dem 0:2 in St. Gallen gegen Deutschland.
Martin Stocklasa (42, r.) als Nationaltrainer Liechtensteins mit seinem Keeper Benjamin Büchel (32) nach dem 0:2 in St. Gallen gegen Deutschland.  © imago images/Manuel Geisser

Am 2. September verfolgte er somit hautnah das Debüt von Hansi Flick als DFB-Coach und stellte Deutschland vor große Hürden, am Ende hieß es lediglich 0:2. Am Donnerstag kommt es zum Rückspiel gegen die bereits für die WM 2022 in Katar qualifizierten Deutschen.

"Eine Nationalmannschaft trainieren zu dürfen, ist schon ein Ausrufezeichen. Für mich ist es zweifelsohne die größte Herausforderung meiner noch jungen Trainerkarriere und etwas ganz Besonderes", sagt Stocklasa in diesem Interview.

Er setzt als Trainer auf "Physis, Spielgeschwindigkeit, Rhythmus". Und darauf, dass die Spieler ihre Komfortzone verlassen: "Wir haben hier großartige Bedingungen, aber um sich verbessern, muss man woanders hingehen, um sich dort mit den Besten zu messen. Zum Glück ändert sich die Mentalität in den letzten Jahren. Immer mehr junge Spieler wollen ihre Erfahrungen im Ausland machen."

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Vielleicht gelingt ihm eine Sensation - so wie einst als Spieler im Oktober 2004. In der WM-Qualifikation für die WM 2006 gelang dem Fürstentum ein 2:2 gegen Portugal. Dabei drehte Stocklasa, der insgesamt 113 Länderspiele bestritt, mit seinem Team sogar einen 0:2-Rückstand.

"So etwas bleibt hängen. Das Stadion war voll und man spielt gegen Cristiano Ronaldo, Luis Figo und andere Weltstars", erinnert sich Stocklasa.

Titelfoto: imago images/Manuel Geisser

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