Derby-Held Königsdörffer! Dynamo-Stürmer entscheidet Spiel in Aue

Aue - Die SGD hat das mit Spannung erwartete Sachsenderby beim FC Erzgebirge Aue mit 1:0 (0:0) gewonnen! In einem emotionslosen, aber auch wohltuend fairen Spiel nutzte Dynamo Dresden ein Geschenk von FCE-Keeper Martin Männel, der Ransford-Yeboah Königsdörffer den Ball in den Fuß spielte. Der bedankte sich mit dem Siegtreffer (61. Minute).

Dynamo-Keeper Kevin Broll hielt seinen Kasten sauber und entschärfte in der Schlussviertelstunde einen Distanzkracher von Aue-Angreifer Dmitri Nazarov.
Dynamo-Keeper Kevin Broll hielt seinen Kasten sauber und entschärfte in der Schlussviertelstunde einen Distanzkracher von Aue-Angreifer Dmitri Nazarov.  © Picture Point/Gabor Krieg

Zum zweiten Mal Dusel hatten die Gäste in der 81. Minute, als Michael Sollbauer den Ball im Strafraum ungestraft mit der Hand spielte. Glück gehabt, aber danach fragt schon morgen keiner mehr. Derbysieg!

Mit 22 Punkten schließen die Schwarz-Gelben die Hinrunde auf einem sicheren elften Platz ab.

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Dynamo-Trainer Alexander Schmidt sah kaum einen Grund, sein Team gegenüber dem 3:1 gegen den Karlsruher SC zu ändern. Lediglich Luca Herrmann kam für Heinz Mörschel. Die Abwehrreihe blieb so, wie sie war.

Es war deutlich zu merken, dass keine Zuschauer im Stadion waren. Selten lief ein Derby auf dem Rasen derart ruhig und fair ab, es gab keinerlei Emotionen. Die Teams neutralisierten sich regelrecht.

Chancen entsprangen nur Fehlern des Gegners im Aufbauspiel. Die größte Gelegenheit hatte Aue, als Kevin Broll den Ball Nicolas Kühn in die Füße spielte (20.). Der ließ vier Dynamos stehen, passte zu Antonio Jonjic, der die Kugel aus Nahdistanz vorbeidrosch.

Dresden agierte spielerisch flüssiger, hatte insgesamt mehr vom Spiel, kam aber auch nur zum Zug, wenn der FCE patzte. Yannick Stark (13.) und Chris Löwe (16.) mit ihren Schüssen nach Ballgewinnen von der Strafraumkante stellten Männel aber vor keinerlei Probleme. Und so plätscherte die Begegnung einfach so dahin. Von Feuer, Gift und Galle war nix zu sehen oder zu spüren. Ohne eine Sekunde Nachspielzeit ging es in die Kabinen.

Aufstellungen vom FC Erzgebirge Aue und von Dynamo Dresden

Ransford-Yeboah Königsdörffer entscheidet das Sachsenderby für Dynamo Dresden

Ransford-Yeboah Königsdörffer (3.v.r.) nutzt den fatalen Fehlpass von Martin Männel (r.) und überwindet den Aue-Keeper mit seinem Außenrist-Schuss aus spitzem Winkel zum 1:0 für Dynamo.
Ransford-Yeboah Königsdörffer (3.v.r.) nutzt den fatalen Fehlpass von Martin Männel (r.) und überwindet den Aue-Keeper mit seinem Außenrist-Schuss aus spitzem Winkel zum 1:0 für Dynamo.  © Picture Point/Gabor Krieg

Der Pausentee bekam Dynamo gar nicht. Die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte lief komplett an den Schwarz-Gelben vorbei. Aue hatte das im Griff.

Kühn lief nach einem Konter allen davon, ließ am Strafraum vier Dresdner stehen, seinen Schuss parierte Broll (48.). Bei der nächsten Kontersituation spielte es Aue zum Glück für die Gäste schlampig (53.).

Mit den Einwechslungen von Kevin Ehlers und Paul Will für die schwachen Brandon Borrello und Morris Schröter kam wieder Ordnung ins Spiel, auch weil Königsdörffer jetzt weiter vorn agieren konnte.

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Ausgerechnet FCE-Keeper Männel brachte die Dresdner vollends zurück. Erst segelte er unter einer Ecke durch und hatte Glück, dass Anthony Barylla den Abschluss von Christoph Daferner blockte (59.).

120 Sekunden später erlaubte sich Männel ein Katastrophen-Abspiel. "Ransi" holte sich die Kugel und tunnelte den Keeper zur Höchststrafe auch noch. Das 1:0 war ein Geschenk zum dritten Advent.

Danach vergaß Dynamo die Unsicherheit der Veilchen zu nutzen, zog sich zurück und ließ Aue kommen. Und die kamen. Broll kratzte einen Distanzschuss von Dimitrij Nazarov raus (78.).

Ransford-Yeboah Königsdörffer war zum zweiten Mal in Folge Dynamo Dresdens Matchwinner.
Ransford-Yeboah Königsdörffer war zum zweiten Mal in Folge Dynamo Dresdens Matchwinner.  © Picture Point/Gabor Krieg

Dann hatte Dynamo großes Glück. Der auffällige Kühn wollte die Kugel im Strafraum an Michael Sollbauer vorbeilupfen. Der bekam die Kugel an die ausgestreckte Hand. Dr. Felix Brych ließ weiterlaufen - das zweite Geschenk für die Jungs aus der Landeshauptstadt. Das dritte lieferte Antonio Mance (88.), der noch einen Riesen liegen ließ.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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