Trauer um "Dixie" Dörner: Weggefährten trauern um Dynamo-Legende

Dresden - Der Tod von Dynamo-Legende Hans-Jürgen "Dixie" Dörner (†70) hat am Mittwoch die Fußball-Welt in Trauer versetzt. Die Stimmen:

Am 18. Januar 2020 schauten sich Minge (r.), damals noch Dynamos Sportlicher Geschäftsführer, und Dixie Dörner ein Testspiel im Trainingslager in Marbella an.
Am 18. Januar 2020 schauten sich Minge (r.), damals noch Dynamos Sportlicher Geschäftsführer, und Dixie Dörner ein Testspiel im Trainingslager in Marbella an.  © Imago / Steffen Kuttner

Ralf Minge (61), Sportdirektor des HFC und langjähriger Weggefährte:

"Die Nachricht vom Ableben unseres 'Dixie' Dörner traf mich am frühen Mittwochmorgen wie viele andere Weggefährten bis ins Mark. Natürlich wusste ich aus unserem regelmäßigen Kontakt um den Gesundheitszustand von Hans-Jürgen. Die Nachricht von seinem Tod war dennoch ein Schock und wird noch einige Zeit benötigen, um sie als Realität zu akzeptieren.

Mit 'Dixie' Dörner verliert die Dynamo-Familie, die Fußballstadt Dresden und ganz Fußball-Deutschland eine seiner größten Persönlichkeiten. Der Rekordspieler war einer der besten Spieler, Identifikationsfigur, Vorbild und eine der prägendsten Protagonisten der Klubgeschichte. Alle, die 'Dixie' Dörner ein Stück des Weges begleiten durften, werden ihn stets in guter Erinnerung behalten. Als einen der besten Fußballer seiner Zeit, als angenehmen Typen und als Lenker und Denker in einer Dynamo-Ära, die er maßgeblich geprägt hat. Danke für Alles, 'Dixie'.

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Helge Leonhardt (63), Präsident des FC Erzgebirge Aue:

"Mein Beileid an die Angehörigen und Freunde, auch von unserem FCE aus. Das tut mir sehr leid. Zu Dixie muss ich gar nicht viel sagen. Er war und ist eine Legende in Deutschland, der so unglaublich viel für Dynamo Dresden geleistet hat. Wir sind uns in unseren Funktionen in den letzten Jahren sehr oft über den Weg gelaufen. Es war immer ein sehr respektvolles Miteinander."

Dixie Dörner starb in Folge einer langen, schweren Krankheit.
Dixie Dörner starb in Folge einer langen, schweren Krankheit.  © Lutz Hentschel

Dr. Hubertus Hess-Grunewald (61), Präsident und Geschäftsführer des SV Werder Bremen:

"Mit tiefem Bedauern haben wir vom Tod von Dixie Dörner erfahren. Mit ihm verliert der deutsche Fußball einen großartigen Sportsmann, der zu seiner aktiven Zeit den Fußball in der DDR geprägt hat. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie Werder ihn Mitte der 90er-Jahre in einer für den Verein sportlich schweren Zeit nach Bremen geholt hat. Ich habe ihn immer als besonnenen, ruhigen und vorbildlichen Menschen kennengelernt, der nun viel zu früh von uns gegangen ist. Ganz Werder wünscht der Familie viel Kraft."

Hermann Winkler (58), Präsident des NOFV:

"Ich bin bestürzt und fassungslos. Für den Fußball im Osten Deutschlands und in Sachsen bedeutet der Tod von Dixie eine Zäsur. Die Menschen hier haben zu ihm aufgeschaut, er war eine Identifikationsfigur, als Spieler hat er die Massen begeistert, als Mensch die Herzen erreicht. Er gehört zu den größten Sportlern und Persönlichkeiten der deutschen Fußball-Geschichte und wird uns sehr fehlen."

Hans-Jürgen Kreische (74), langjähriger Mitspieler:

"Mir fehlen die Worte, ehrlich. Ich weiß noch, wie er als junger Bursche zu uns gekommen ist. Fußballerisch war er absolute Weltklasse. Es hat Riesenspaß gemacht, mit ihm zu spielen. Er war ein exzellenter Fußballer."

Am Mittwoch legten Fans bereits Blumen und Kerzen am Stadion nieder.
Am Mittwoch legten Fans bereits Blumen und Kerzen am Stadion nieder.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Gunther Emmerlich (77), Entertainer:

"Dixie war einer der besten Fußballer, die Deutschland je gesehen hat. 1976 wurde er mit der DDR-Mannschaft Olympiasieger! Es hat mich immer gestört, dass Spielern wie ihm medial so wenig Beachtung geschenkt wird. Wann immer über die deutsche Fußballgeschichte berichtet wird, ist bloß von der westdeutschen Nationalmannschaft die Rede und von westdeutschen Spielern. Dixie hat es verdient, jedesmal mitgenannt zu werden."

Torsten Gütschow (59), der wie Dörner von Dynamo Görlitz nach Dresden kam:

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"Ich bin total traurig. Gerade Dixie! Wir sind beide aus Görlitz, und er hat mir damals so viel geholfen, in die Erste bei Dynamo reinzukommen. Er hat mir meine Karriere erst ermöglicht. Er war ein echter Kumpel, charakterlich ein klasse Mensch. Er war mir so ans Herz gewachsen. Ich bin fassungslos, das ist unfassbar. Eine unendlich traurige Geschichte."

Eduard Geyer (77), langjähriger Mitspieler:

"Es hat uns alle betroffen gemacht, mich ganz besonders, weil ich Dixie über 50 Jahre kannte. Es berührt die ganze Fußballgemeinde, auch weil man so wenig von ihm zuletzt gehört hat. Mich hat es daher etwas überrascht und geschockt, darüber muss ich erst einmal hinwegkommen. Er hat sich da sehr bedeckt gehalten, daher war zuletzt weniger Kontakt. Es gehört sich aber, wenn man so viele Jahre verbunden war, dass man Anteil nimmt. Wir haben alle einen großen Menschen und einen großen Fußballer verloren."

Auch Ulf Kirsten (r.) war ein guter Freund Dörners.
Auch Ulf Kirsten (r.) war ein guter Freund Dörners.  © Imago / Robert Michael

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) twitterte:

"Große Trauer über den Tod von Fußball-Legende Hans-Jürgen 'Dixie' Dörner. Als Ehrenspielführer & Rekordspieler lief er in 558 Partien für Dynamo auf und blieb seiner sächsischen Heimat auch danach als Trainer fest verbunden. Meine Gedanken sind bei seiner Familie & Angehörigen."

Tom Pauls (62), Schauspieler und Kabarettist:

"Ach, der Tom Pauls hat doch gar keine Ahnung vom Fußball. Aber die Ilse Bähnert, die weiß alles darüber! Goldköppel hat sie ihn genannt, den Dixie Döner. Eine Legende. Der hatte alle Herzen auf seiner Seite. Dass er von uns gegangen ist, tut uns beiden unendlich leid."

Thomas Köhler (54), ehemaliger Dynamo-Torwart und Torwart-Trainer:

"Ich bin geschockt, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich habe nicht gewusst, dass er so schwer krank war. Ich habe Dixie als tollen Menschen kennengelernt. Und was er für den Fußball in Dresden geleistet hat. Er hat sich nie verbiegen lassen, immer seine Meinung gesagt - und die hatte Gewicht. Es ist ein schwerer Verlust."

Ulf Kirsten (56), ehemaliger Dynamo-Spieler:

"Meine Trauer ist tief. Du warst ein Vorbild und Idol, das Gesicht einer Fußballnation und ein guter Freund. Du bist einer der größten Persönlichkeiten unserer Zeit. Ich hoffe, du ruhst in Frieden, lieber Dixie. Ich werde dich vermissen!"

Titelfoto: Lutz Hentschel

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