Unruhiges Umfeld, junge Mannschaft, keine Routine bei Dynamo: Das sind Anfangs Probleme

Dresden - "Ich bin froh, dass wir in dieser Phase der Saison auf Dynamo getroffen sind. Wir sind seit eineinhalb Jahren zusammen, Dresden nicht." Diese Worte stammen von Olaf Janßen (55), dem Trainer von Viktoria Köln. Eingespielt sein und Erfahrung waren für ihn die Faktoren für den 2:1-Sieg über die SGD.

Was soll das? Markus Anfang (48) hat viel Arbeit vor sich.
Was soll das? Markus Anfang (48) hat viel Arbeit vor sich.  © picture point/Sven Sonntag

Dass aber bei Dynamo Dresden in einem notorisch unruhigen Umfeld nur Erfolge zählen und keine Erklärungen über gewisse Abläufe, das weiß Janßen am besten. Als er 2014 mit den Schwarz-Gelben aus der 2. Bundesliga abstieg, hatte er eine Stunde Zeit, die Stadt zu verlassen.

Nun, für Markus Anfang (48) war es das fünfte Pflichtspiel als Dynamo-Trainer. Er hat noch etwas mehr Zeit. Er hörte sich die Worte von Janßen an und verwies im Anschluss darauf, dass "wir eine junge Mannschaft haben".

Das Durchschnittsalter der SGD-Elf in Köln lag bei 24,7 Jahren, das der Viktoria bei 26,3. "Köln war reifer", merkte er an. Das war keine Ausrede, das war Fakt - vor allem unter einem anderen Aspekt.

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Erfahrung haben die Dynamos. Stefan Drljaca, Tim Knipping, Manuel Schäffler, Julius Kade, Paul Will, Jan Shcherbakovski, Claudio Kammerknecht sowie die eingewechselten Patrick Weihrauch, Yannick Stark, Jonathan Meier und Kevin Ehlers bringen zusammen fast 500 Drittligaspiele auf die Platte.

Aber: Die Erfahrung als Mannschaft fehlt.

Dynamo Dresden agiert auf dem Platz noch nicht als Team

Das schwarz-gelbe Team muss noch zusammenwachsen.
Das schwarz-gelbe Team muss noch zusammenwachsen.  © picture point/Sven Sonntag

Die Routine innerhalb der Truppe ist (noch) nicht vorhanden. Gerade die Neuen um Ahmet Arslan und Dennis Borkowski wissen noch nicht zu 100 Prozent, was macht der andere jetzt, welche Passweg nimmt er, wo läuft er hin.

Und gerade in schwierigen Situationen macht sich das bemerkbar. In Köln war das zwischen der 15. und 45. Minute der Fall, als die Partie nach dem frühen 1:0 kippte. Den Vorwurf, den man den Dynamos da machen musste: Sie ließen es geschehen, stemmte sich nicht dagegen, weil sie eben nicht als Team agierten.

Wer das alles für Ausreden hält, der muss nur mal an die Vergangenheit schauen und zum Nachbarn nach Aue. Vor zwei Jahren brauchte die neue Truppe zwei Monate, um durchzustarten. Da fiel der Groschen am 10. Spieltag nach dem 2:1-Sieg gegen 1860 München nach 0:1-Rückstand.

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Beim FC Erzgebirge standen am Sonntag beim 1:5 gegen Wiesbaden insgesamt neun Spieler auf dem Rasen, die über 700 Drittliga-Spiele auf dem Buckel haben - aber eben keine eingespielte Mannschaft.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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