Wie der HFC Dynamo im Ostduell trotz Umbruch gefährlich werden kann

Halle - Dynamo Dresden darf den Halleschen FC nicht unterschätzen! Die Saalestädter verloren zwar ihr erstes Saisonspiel beim FSV Zwickau knapp mit 2:3, tankten aber am vergangenen Freitag beim 4:1-Testspielsieg beim 1. FC Lokomotive Leipzig Selbstvertrauen.

HFC-Coach Andre Meyer (38, l.) hat sich im Tor für Felix Gebhardt (20) als neue Nummer eins entschieden.
HFC-Coach Andre Meyer (38, l.) hat sich im Tor für Felix Gebhardt (20) als neue Nummer eins entschieden.  © Picture Point/Gabor Krieg

Dabei ist der HFC zwar nicht im oberen Segment der 3. Liga anzusiedeln, kann der SGD allerdings trotzdem gefährlich werden.

Zwar muss Coach Andre Meyer (38) einen Umbruch moderieren, hat von Sportdirektor und Dynamo-Legende Ralf Minge (61) jedoch einen ausgewogenen Kader zusammengestellt bekommen.

Das gilt besonders für das Tor, zentrale Mittelfeld und die offensiven Positionen davor. Im Kasten hat sich der deutsche U20-Nationalkeeper Felix Gebhardt (20) gegen Daniel Mesenhöler (27) durchsetzt und ist ein starker Rückhalt mit sehr guten Anlagen.

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Auf der Acht muss die Mannschaft von Trainer Markus Anfang (48) den Spiellenker und -denker von Halle aus der Partie nehmen: Tunay Deniz (28). Der gebürtige Berliner kam vor der Saison von Kickers Offenbach, war zuvor aber schon beim BAK ein Unterschiedsspieler und hat in 208 Regionalliga-Einsätzen 48 Tore erzielt, 49 direkte Vorlagen gegeben und noch viele weitere Buden gekonnt mit eingeleitet.

Mit seiner überragenden Schusstechnik ist er immer für einen Distanztreffer gut und weiß die gegnerische Abwehrkette zudem mit öffnenden Pässen auseinanderzureißen. Sollte sich Meyer darüber hinaus dazu entschließen, auch Timur Gayret (23) aufzustellen, ist Halle offensiv noch schwerer auszurechnen.

Tunay Deniz (28, l.) zählte jahrelang zu den besten zentralen Mittelfeldspielern der Regionalligen. Beim Halleschen FC hat sich der feine Fußballer mit der exzellenten Schusstechnik auf Anhieb in die Startelf gearbeitet - wie auch Stürmer Sebastian Müller (21), der in Zwickau direkt sein erstes Pflichtspieltor für den HFC erzielte.
Tunay Deniz (28, l.) zählte jahrelang zu den besten zentralen Mittelfeldspielern der Regionalligen. Beim Halleschen FC hat sich der feine Fußballer mit der exzellenten Schusstechnik auf Anhieb in die Startelf gearbeitet - wie auch Stürmer Sebastian Müller (21), der in Zwickau direkt sein erstes Pflichtspieltor für den HFC erzielte.  © Picture Point/Sven Sonntag/Gabor Krieg

Hallescher FC ist defensiv anfällig und verfügt im Mittelsturm über wenig Durchschlagskraft

Linksverteidiger Nico Hug (23, l.) ist hervorragend in Form, Edeltechniker Timur Gayret (23, r.) dürfte es über kurz oder lang in die HFC-Stammelf schaffen.
Linksverteidiger Nico Hug (23, l.) ist hervorragend in Form, Edeltechniker Timur Gayret (23, r.) dürfte es über kurz oder lang in die HFC-Stammelf schaffen.  © Picture Point/Sven Sonntag/Roger Petzsche

Der Edeltechniker gehörte - wie Deniz - in den vergangenen Jahren zu den überragenden Viertliga-Kickern und wies seine Klasse bei Hertha BSC II regelmäßig nach. Sein Zug zum Tor und seine spielgestalterischen Fähigkeiten machen ihn in der Offensive zu einer sportlichen Waffe - und sei es nur als Joker.

Besonders gut in Form ist Nico Hug (23), der vom FC Vaduz kam, direkt im ersten Pflichtspiel traf und auch gegen Lok netzte - als Linksverteidiger. Er bildet mit dem erfahrenen Ex-Dynamo Niklas Kreuzer (29) eine sehr gute Flügelzange, die eine ausgewogene Mischung aus Offensive und Defensive finden kann.

Ganz vorne hat Meyer hingegen nur wenige Alternativen. Wenn der junge Sebastian Müller (21) nicht zündet, ist niemand da, der ihn gleichwertig ersetzen kann, da Andor Bolyki (27) kein klassischer Mittelstürmer ist und Tom Bierschenk (20) noch nicht ganz die Konstanz und das Niveau für die 3. Liga hat. Dafür ist Bolyki torgefährlich, auch Vorbereitungsgewinner Leon Damer (22), Talent Elias Löder (22) und Tom Zimmerschmied (23) sind immer für eine gute Aktion gut.

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Defensiv verfügt Halle mit Kapitän Jonas Nietfeld (28), ein ehemaliger Vollblutstürmer, Ex-Dynamo Niklas Landgraf (26), Jannes Vollert (24) und Sören Reddemann (26) über grundsolide Akteure, die allesamt keine überragende Drittliga-Qualität haben, aber kämpfen können. Hält die SGD hier allerdings mit der Wucht von Stefan Kutschke (33) und/oder Manuel Schäffler (33) dagegen und weiß die sich definitiv bietenden Lücken zu nutzen, werden sich einige Chancen ergeben.

Titelfoto: Picture Point/Sven Sonntag/Gabor Krieg

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