Ist das bitter! SV Darmstadt 98 verschenkt Tabellenführung gegen Bielefeld in der Nachspielzeit

Darmstadt - Die große Chance verpasst! Im nahezu allerletzten Moment hat der SV Darmstadt 98 die Gelegenheit zum Sprung zurück an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga verpasst und kam nicht über ein 1:1 (1:0)-Remis gegen Arminia Bielefeld hinaus.

Abklatschen zwischen SVD-Coach Torsten Lieberknecht (l.) und dem Torschützen zum 1:0, Braydon Manu (2.v.r.).
Abklatschen zwischen SVD-Coach Torsten Lieberknecht (l.) und dem Torschützen zum 1:0, Braydon Manu (2.v.r.).  © dpa/Thomas Frey

Die Treffer im mit 13.000 Fans besetzten und somit nicht gänzlich ausverkauften Merck-Stadion am Böllenfalltor erzielten Braydon Manu zum 1:0 (8. Minute) und Robin Hack zum ganz späten 1:1 für die Gäste (90.+4).

Im Gegensatz zum 2:2-Remis gegen den 1. FC Heidenheim setzte SVD-Trainer Torsten Lieberknecht eher notgedrungen auf zwei Neue. Kapitän Fabian Holland musste wegen einer Gelbsperre passen und wurde durch Frank Ronstadt ersetzt. Von einer Gelb-Rot-Sperre zurück war hingegen Klaus Gjasula, der Leon Müllers Platz einnahm.

Bielefelds Übungsleiter Daniel Scherning vertraute hingegen exakt der gleichen Formation, die neun Tage zuvor mit 4:1 über Eintracht Braunschweig hinweggefegt war.

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Mit dem festen Ziel, erneut auf Rang eins der Tabelle zu springen, legten die Südhessen einen dementsprechenden Schnellstart hin. Dieser mündete nach ersten guten Ansätzen direkt im Führungstreffer. Zunächst steckte Fabian Schnellhardt gut durch, Phillip Tietz ließ das Leder klasse passieren, sodass Manu frei vor Martin Fraisl auftauchte und einnetzen konnte (8.).

Die direkte Antwort der Gäste scheiterte am Quergebälk, das Bryan Lasme dem Schuss ins leere Tor aus gerade mal drei Metern Entfernung vorzog (9.).

Die Startformation des SV Darmstadt 98 im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld

Mit dieser Elf ging Arminia Bielefeld ins Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98

SV Darmstadt 98 geht dank Braydon Manu früh in Führung, Arminia Bielefeld gleicht durch Robin Hack aus

Darmstadts Marvin Mehlem (2.v.r.) hatte gegen Arminia-Keeper Martin Fraisl (l.) das 2:0 auf dem Fuß.
Darmstadts Marvin Mehlem (2.v.r.) hatte gegen Arminia-Keeper Martin Fraisl (l.) das 2:0 auf dem Fuß.  © dpa/Thomas Frey

Und die Arminia blieb im Verlauf des packenden Auftakts dran: Bastian Oczipkas Halbfeld-Freistoßflanke wurde von Oliver Hüsing per Kopf verlängert. Lediglich ein beherztes Eingreifen von Keeper Marcel Schuhen verhinderte im letzten Moment den Einschlag (19.)

So stark der erste Durchgang auch begonnen hatte, so stark ließ er dann auch nach. Bis zum Pausenpfiff erstickten die jeweiligen Angriffsbemühungen im Ansatz. Die knappe Halbzeitführung der Hausherren blieb dennoch nicht unverdient.

Nur wenige Zeigerumdrehungen nach Wiederanpfiff durfte sich Schuhen erneut als Retter in der Not präsentieren: Nach schönem Arminen-Zusammenspiel versuchte sich Robin Hack an einem Schlenzer ins lange Eck, scheiterte jedoch am Darmstädter Schlussmann (52.).

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In der Folge beschränkten sich die Lilien weitestgehend auf die Verwaltung des minimalen Vorsprungs, während es der DSC nicht schaffte über gute Ansätze hinauszukommen. Dennoch übernahmen die Westfalen zusehends die Spielkontrolle.

Und das Engagement sollte praktisch mit dem Schlusspfiff Früchte tragen. Infolge eines schnellen Gegenstoßes setzte Frederik Jäkel mit seinem Pass den ebenfalls auf den Kasten zumarschierenden Hack in Szene. Der blieb trotz der vorangeschrittenen Zeit eiskalt und netzte doch noch zum 1:1-Endstand ein (90.+4). Somit verpassten die Hausherren den Sprung zurück auf Platz eins um Haaresbreite, denn anschließend passierte nichts Nennenswertes mehr.

Am 8. Zweitliga-Spieltag kommt es für die Lieberknecht-Truppe zu einem wahren Kult-Duell. Am Sonntag (11. September, 13.30 Uhr) sind die Lilien nämlich beim 1. FC Kaiserslautern gefordert. Bereits am Freitagabend (9. September, 18.30 Uhr) gastiert die Arminia beim 1. FC Nürnberg.

Titelfoto: dpa/Thomas Frey

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