Sandhausen - Der SVS will seinen früheren "Qualitätsstürmer" noch in diesem Winter abgeben! Daniel Keita-Ruel (32) spielt in den Planungen des SV Sandhausen keine Rolle mehr.

Gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung erklärte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca (45): "Wir haben uns mit Daniel Keita-Ruel an einen Tisch gesetzt und festgestellt, dass wir unterschiedliche sportliche Auffassungen haben."

Deshalb möchte der Verein "dem Spieler keinen Stein in den Weg legen, zumal sein Vertrag am Saisonende ausläuft."

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte Kabaca: "Er ist weiterhin vom Training freigestellt und wird für den SVS nicht mehr spielen." Da das Transferfenster in einigen Ländern wie der Schweiz, Türkei und Österreich noch offen ist, könnte Keita-Ruel ins Ausland gehen.

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Dabei steht die Geschichte des Angreifers sinnbildlich dafür, wie schnelllebig der Fußball ist. Noch in der Saison 2020/21 erzielte der Vollblutstürmer in 31 Zweitliga-Einsätzen zwölf Tore und gab zwei Vorlagen. Als zweitbester Scorer hatte er entscheidenden Anteil, dass der SVS gerade so die Klasse hielt.

Doch in der laufenden Spielzeit steckt er in einer sportlichen Krise und traf bis Mitte Oktober in neun Einsätzen lediglich einmal. Zu allem Überfluss setzten ihn anschließend Knieprobleme außer Gefecht, sodass er seit dem 17. Oktober nur noch zwei Minuten auf dem Rasen stand.

Da der SVS seinen Kader in der Winterpause kräftig umgekrempelt hat und mit Ahmet Kutucu (21), Alou Kuol (20), Erich Berko (27) sowie Maurice Deville (29) gleich vier Offensivleute holte, ist für Keita-Ruel kein Platz mehr.

Zumal Pascal "Paco" Testroet (31) im Sturmzentrum ohnehin gesetzt ist. Für Keita-Ruel gestaltet sich die Suche nach einem neuen Klub aber offenbar nicht ganz so leicht.

Doch irgendwo dürfte er schon unterkommen, schließlich hat der technisch versierte Stürmer mit dem Gespür für Räume schon ganz andere Sachen erlebt. Als Mitglied der Bande "Big Boys" überfiel er 2011 einen Baumarkt sowie Postfilialen und ergatterte dabei insgesamt 100.000 Euro.

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Er wurde geschnappt, zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er vier absaß und musste sich (geläutert) über die unteren Ligen nach oben kämpfen. Ex-SVS-Coach Uwe Koschinat (50) holte ihn im Sommer 2017 in die 3. Liga zum SC Fortuna Köln, wo er mit 15 Toren und sieben Vorlagen in 37 Einsätzen glänzte.

So zahlte Zweitligist SpVgg Greuther Fürth ein Jahr später sogar 250.000 Euro Ablöse für ihn. Beim Kleeblatt war er ebenfalls gesetzt und netzte in zwei Spielzeiten und 61 Partien 19-mal ein, gab obendrauf fünf Vorlagen. Auch in Sandhausen schlug er unter Koschinat direkt ein, ehe er aufs Abstellgleis geriet...