1860-Pleite im DFB-Pokal fast schon zweitrangig: Verletzungen bereiten Köllner große Sorgen!
München - Der TSV 1860 München ist im DFB-Pokal von Borussia Dortmund auf den Boden der Tatschen zurückgeholt worden. Die Hoffnungen auf einen großen Coup wurden zerschmettert, am meisten schmerzt aber nicht das Resultat.

"Das war ein klarer und verdienter Sieg", lobte Köllner die Leistung des am Freitagabend über die gesamte Spieldauer hinweg übermächtigen BVB, der gegen zahnlose und überforderte Löwen mit einem 3:0-Erfolg in die Runde zwei spaziert war.
Trotz der doch überraschend klaren Angelegenheit stellte der 1860-Coach in der Pressekonferenz nach der Partie mit Nachdruck klar: "Wenn ein Drittligist gegen einen Bundesligisten verliert, der in Europa unterwegs ist, muss man sich nicht schämen."
Man habe aber in der Tat von der ersten Minute an den Zwei-Klassen-Unterschied gesehen, erklärte der 52-Jährige, dessen Team früh in Rückstand geraten war und dann schlicht nie zurück ins Spiel gefunden hatte. "Für uns war das heute kein guter Tag."
Der gebürtige Fuchsmühler bezog sich mit diesen Worten allerdings nicht rein auf den Verlauf des ungleichen Pokal-Duells, sondern vor allem auf die Verletzungssorgen bei seiner Mannschaft. "Es ging mittags schon los mit der Verletzung von Semi Belkahia (23) beim Anschwitzen", erklärte er merklich angefressen. Dann habe sich auch noch Marcel Bär (30) früh verletzt.
Durchaus versöhnlich bewertete Köllner Durchgang zwei. Das Ziel in diesem sei gewesen, zumindest die Null zu halten, was in einem sehr defensiven 4-1-4-1-System letztlich geklappt habe. "Das ist uns gut gelungen", resümierte der Coach.
Trainer Michael Köllner richtet Blick nach vorne und lobt Fans des TSV 1860 München für Stimmung

Es gelte nun, das Spiel abzuhaken und sich auf die anstehenden Aufgaben in der 3. Liga, in der die Münchner am kommenden Samstagnachmittag vor heimischer Kulisse auf den VfB Oldenburg treffen, zu konzentrieren - was aufgrund der Verletzungen allerdings wohl nicht so schnell geschehen könne.
Der im Spiel böse umgeknickte Bär musste das Stadion an Krücken verlassen. Belkahia hatte sich bereits im Vorfeld der Partie das Knie verdreht.
"Mit den zwei Verletzungen können wir leider nicht so schnell zur Tagesordnung übergeben", erklärte Köllner und schob nach: "Wir müssen erst einmal schauen, was mit Semi und Marcel los ist, wie schwerwiegend die beiden Verletzungen sind."
Besonders positiv hob der 1860-Übungsleiter derweil die eigenen Anhänger hervor, die trotz der erdrückenden Chancenlosigkeit der Mannschaft über die komplette Partie hinweg im mit 15.000 Zuschauern restlos ausverkauften Grünwalder Stadion für großartige Stimmung gesorgt hatten.
"Ein ganz, ganz großes Kompliment an unsere Fans. Wie die heute im Stadion Gas gegeben haben, wie die von der ersten bis zur letzten Minute unterwegs waren - das ist natürlich ganz, ganz großes Kino", schwärmte Köllner - wohl auch mit dem Wissen im Hinterkopf, dass eben jene im Kampf um den Aufstieg eine große Rolle spielen könnten.
Titelfoto: Matthias Balk/dpa