Löwen zerlegen Zebras! TSV 1860 München schlägt auch Duisburg

München - Sechster Sieg im siebten Spiel! Der ungeschlagene TSV 1860 München marschiert weiter durch die 3. Liga. Am 7. Spieltag konnten die Löwen vor heimischer Kulisse gegen den MSV Duisburg einen deutlichen 4:1 (4:1)-Erfolg feiern.

Die Löwen marschieren weiter! Auch am 7. Spieltag der 3. Liga hat der TSV 1860 München einen Dreier gefeiert - diesmal gegen den MSV Duisburg.
Die Löwen marschieren weiter! Auch am 7. Spieltag der 3. Liga hat der TSV 1860 München einen Dreier gefeiert - diesmal gegen den MSV Duisburg.  © imago/eibner

Die Treffer vor 15.000 Zuschauenden im Stadion an der Grünwalder Straße erzielten Albion Vrenezi zum 1:0 und 3:0 (2. Minute, 32.), Fynn Lakenmacher (2:0, 12.) sowie Yannick Deichmann zum 4:0 (35.). Keeper Marco Hiller hatte mit einem Eigentor zum 1:4 (42.) zwischenzeitlich für Duisburger Hoffnung gesorgt.

Im Vergleich zum 1:1-Remis am 6. Spieltag gegen den FC Viktoria Köln nahm Löwen-Trainer Michael Köllner drei Änderungen an seiner Startaufstellung vor. Für Quirin Moll, Martin Kobylanski sowie Meris Skenderovic (allesamt Bank) durften Daniel Wein, Vrenezi und Lakenmacher von Beginn an mitwirken.

Sein Gegenüber, MSV-Coach Torsten Ziegner, griff nach einem 1:1 gegen den VfB Oldenburg ebenfalls dreifach ein, hatte jedoch teils auch keine andere Wahl. Für den verletzten Caspar Jander (Bänderriss im Sprunggelenk) und den kurz vor der Partie über Unwohlsein klagenden Schlussmann Vincent Müller sowie Aziz Bouhaddouz (Bank) standen Marlon Frey, Lukas Raeder und Benjamin Girth auf dem Rasen.

TSV 1860 schafft trotz Unterzahl Remis gegen Saarbrücken
TSV 1860 München TSV 1860 schafft trotz Unterzahl Remis gegen Saarbrücken

Auf eben jenem legten die Münchner bei bestem Wetter angepeitscht von den eigenen Fans einen absoluten Traumstart hin!

Vrenezi erarbeitete sich den Ball in der eigenen Hälfte, legte das Leder nach einem langen Sprint auf den linken Flügel, wo Joseph Boyamba das Auge hatte und butterweich zurück auf Höhe des Elfmeterpunkts zum anspielbereiten Mittelfeldakteur flankte, der mit dem rechten Fuß und viel Gefühl passgenau in die rechte Ecke zum 1:0 für die Hausherren vollstreckte (2.).

Auf der Gegenseite lud Jesper Verlaat keine zwei Minuten später mit einem katastrophalen Querpass im eigenen Sechzehner die Gäste zum Ausgleich ein, Moritz Stoppelkamp ließ die gute Möglichkeit allerdings verstreichen (4.).

Startaufstellung des TSV 1860 München gegen den MSV Duisburg am 7. Spieltag der 3. Liga

Anfangsformation des MSV Duisburg am 7. Spieltag der 3. Liga gegen den TSV 1860 München

TSV 1860 München brennt im Heimspiel gegen den MSV Duisburg wahres Offensivfeuerwerk ab

Yannick Deichmann (vorne) trug sich beim Heimsieg des TSV 1860 München gegen den MSV Duisburg ebenfalls in die Torschützenliste ein.
Yannick Deichmann (vorne) trug sich beim Heimsieg des TSV 1860 München gegen den MSV Duisburg ebenfalls in die Torschützenliste ein.  © IMAGO/Lackovic

In einem munteren Aufeinandertreffen setzten sich die Löwen in der Folge mehr und mehr vorne fest - und konnten sich in der 12. Minute dafür belohnen.

Christopher Lannert bediente Stefan Lex auf dem rechten Flügel. Der Kapitän der Sechzger hob kurz den Kopf und fand mit seiner Flanke mittig im MSV-Sechzehner Lakenmacher, der per Kopf auf 2:0 aus Sicht der Köllner-Truppe völlig verdient erhöhte.

Nur fünf Zeigerumdrehungen später hätte es beinahe erneut geklingelt! Deichmann marschierte zu unbehelligt in Richtung Strafraum der Gäste. Der Defensivakteur wollte Lex anspielen, von dessen Ferse der Ball allerdings zurückprallte. Deichmann zögerte nicht sonderlich lange, visierte die linke untere Ecke an und zog ab. Sein Abschluss hätte gepasst, Raeder war jedoch stark zur Stelle (17.).

Kuriose Vertragslage: Entweder verzichtet 1860 gegen Jahn auf Stürmer – oder zahlt 50.000 Euro
TSV 1860 München Kuriose Vertragslage: Entweder verzichtet 1860 gegen Jahn auf Stürmer – oder zahlt 50.000 Euro

Während 1860-Keeper Hiller hinten einmal mehr als Fels in der Brandung auftrat und unter anderem einem Schuss von Marvin Ajani aus der Nahdistanz gewohnt gekonnt parierte (30.), zeigten sich die Münchner vorne weiterhin von ihrer besten Seite.

Zwar verrannte sich Boyamba zunächst, das Leder landete auf diese Weise aber letztlich bei Vrenezi, der aus rund 25 Metern mit einem extrem sehenswerten Schlenzer in die rechte obere Ecke auf 3:0 stellte (32.). Es war ein Treffer der Marke Traumtor! Und die Hausherren hatten in Durchgang eins noch lange nicht genug. Nach einem Einwurf von Fabian Greilinger von links in den Sechzehner verpassten mehrere Akteure, der Ball gelangte zu Deichmann, der aus acht Metern rechts zum 4:0 traf (35.).

Danach wurde es wild: Wein stoppte Ajani im Strafraum unfair, den fälligen Elfmeter von Stoppelkamp konnte Hiller jedoch aus der linken unteren Ecke aus Sicht des Schützen fischen (42.). Während die Löwen-Anhänger ihren starken Schlussmann noch frenetisch feierten, faustete jener einen von der linken Seite scharf auf das Tor gezogenen Eckstoß des MSV-Kapitäns, der aus der Elfmeterszene entstanden war, zum 1:4-Pausenstand in die eigenen Maschen (42.).

TSV 1860 München schlägt auch MSV Duisburg und bleibt in der 3. Liga das Maß aller Dinge

Der TSV 1860 München hat gegen den MSV Duisburg den sechsten Sieg im siebten Spiel der aktuellen Saison der 3. Liga gefeiert!
Der TSV 1860 München hat gegen den MSV Duisburg den sechsten Sieg im siebten Spiel der aktuellen Saison der 3. Liga gefeiert!  © IMAGO/Lackovic

Danach ging es in die Kabinen, wobei vor allem die Ansprache von MSV-Trainer Ziegner sicher etwas deutlicher ausgefallen sein dürfte, hatte sein Team in Abschnitt eins doch alles andere als überzeugt.

Zwar war in der Offensive erst einmal nichts von einer direkten Auswirkung der Halbzeitanalyse zu sehen, Raeder musste allerdings zumindest nicht bereits nach wenigen Minuten hinter sich greifen.

Das lag jedoch auch an den Münchnern, die mit der komfortablen Führung im Rücken etwas den Fuß vom Gaspedal nahmen. Das hätte sich in der 58. Minute beinahe gerächt, der zur zweiten Hälfte eingewechselte Bouhaddouz verpasste jedoch aus aussichtsreicher Position beinahe schon kläglich.

Angesichts der hohen Belastung der kommenden Wochen beschränkten sich die Löwen spätestens in der letzten halben Stunde der Partie darauf, das Ergebnis über die Zeit zu bringen - ohne dabei ins Schwimmen zu geraten, was aber zum Unmut ihres Übungsleiters nicht immer vollends klappen wollte.

Trotz kleinerer Patzer der Köllner-Elf gelang es den Gästen aus Nordrhein-Westfalen im entscheidenden Drittel deutlich zu selten, überhaupt einen Abschluss in Richtung des Kastens von Hiller abzugeben. Ein Schuss von Kolja Pusch (83.), der über das Tor segelte und auf der Tribüne landete, stand sinnbildlich für die Bemühungen, weshalb es letztlich bei fünf Toren blieb.

Für den TSV 1860 München geht es bereits am Dienstagabend (19 Uhr) im Toto-Pokal wieder zur Sache, wenn es in der 3. Runde zum Duell mit Türkgücü kommt. In der 3. Liga steht am kommenden Samstag (14 Uhr) dann das Gastspiel beim SV Elversberg an. Der MSV Duisburg empfängt am 8. Spieltag am nächsten Sonntag (13 Uhr) die SG Dynamo Dresden.

Titelfoto: IMAGO/Lackovic

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