VfB-Wirrwarr um Millionen-SMS und die Hitzlsperger-Nachfolge: Wie geht es weiter?
Stuttgart - Die Lage beim VfB Stuttgart ist alles andere als rosig!

Aktuell stehen die Schwaben auf dem 15. Tabellenplatz mit Tuchfühlung zu den Abstiegsrängen. Dass es vor der Winterpause noch zum Absturz auf Rang 16 kommt, soll am Sonntag mit einem Sieg beim 1. FC Köln (17.30 Uhr/DAZN) verhindert werden.
Doch trotz der schwierigen Hinrunde bleibt aus sportlicher Sicht die Grundstimmung positiv.
Denn das Vertrauen in Coach Pellegrino Matarazzo (44) ist groß und nach schlimmem Verletzungspech lichtet sich in Stuttgart endlich das Lazarett.
Schwieriger wird es dagegen mit Blick auf die finanzielle Situation.
Schon vor der Pandemie war der VfB auf der Suche nach einem zweiten Investor neben Daimler, um in der Bundesliga langfristig konkurrenzfähig zu sein.
Immer wieder gab es Gerüchte um Interessenten, zum Abschluss kam es allerdings nie. Ein Grund dafür dürften die Querelen der vergangenen Jahre in der Führungsebene gewesen sein.
Zwischen dem VfB und Bregal soll es bereits einen Vorvertrag gegeben haben

Das Dilemma ist jetzt: Durch die Pandemie, die den VfB 50 Millionen Euro gekostet hat, erhöht sich auf der einen Seite die Dringlichkeit, einen neuen Investor zu finden.
Auf der anderen Seite trifft Corona jedoch viele Unternehmen selbst, sodass das Interesse an einem Investment im Fußball noch geringer sein dürfte als vor der Pandemie.
Trotzdem hatte Stuttgart offenbar im April dieses Jahres einen Geldgeber an der Angel. Dabei soll es sich um den bayerischen Finanzinvestor Bregal gehandelt haben, wie die Bild berichtet.
Das Unternehmen wollte demnach für 11,75 Prozent der Anteile 40 Millionen Euro in den VfB pumpen. Weiter wollte Bregal den Klub mit einem Kredit in Höhe von 60 Millionen Euro unterstützen.
Angeblich wurde sogar ein Vorvertrag unterschrieben. Doch wenige Tage später dann der Knall: Noch-Vorstandsboss Thomas Hitzlsperger (39) soll Bregal per SMS abgesagt haben.
Der Grund: Dem VfB-Chef waren die Zinsen zu hoch.
Wird Alexander Wehrle der Hitzlsperger-Nachfolger beim VfB Stuttgart?

Eine Fehlentscheidung? Diese Frage muss sich Hitzlsperger bald nicht mehr stellen. Denn spätestens im Herbst kommenden Jahres geht der Boss von Bord. Derweil verdichten sich die Anzeichen, dass Alexander Wehrle (46) die Nachfolge antritt, der aktuell noch beim 1. FC Köln im Amt ist. Dort gilt er als Finanzgenie mit einem Händchen für Geldgeber.
Ein Talent, das der VfB beim Weg in eine bessere Zukunft gut gebrauchen könnte.
Titelfoto: Tom Weller/dpa