Traumsturm weckt Interesse: Zerbricht das gefährlichste Duo der Bundesliga bald?

Bremen - Ganze 23 Tore teilen sich Marvin Ducksch (29) und Niclas Füllkrug (30) in der aktuellen Saison schon - mehr als jedes andere Sturmduo der Bundesliga. Im kommenden Sommer droht das furiose Zweiergespann des SV Werder Bremen allerdings zu zerfallen.

Marvin Ducksch (29, l.) und Niclas Füllkrug (30) freuen sich über die Koproduktion zum späten 2:2-Ausgleich gegen die "Fohlen".
Marvin Ducksch (29, l.) und Niclas Füllkrug (30) freuen sich über die Koproduktion zum späten 2:2-Ausgleich gegen die "Fohlen".  © Marius Becker/dpa

Am vergangenen Freitagabend beim 2:2-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach bewies das grün-weiße Traumpaar erneut seine überragende Harmonie. Während Füllkrug den Ausgleichstreffer kurz vor Schluss auflegte, glänzte Kollege Ducksch als Doppelpacker.

"Das war mal wieder ein blindes Verständnis von Duckschi und Fülle. Dieses Zusammenspiel ist Extraklasse", lobte Werder-Trainer Ole Werner (34) seine Offensiv-Waffen im Anschluss.

In der Rückrunde hat der 29-jährige Angreifer sogar häufiger eingenetzt als der deutsche WM-Fahrer und so auch das Interesse anderer Klubs geweckt.

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Wie die Deichstube berichtet, zeigt der italienische Erstligist FC Turin Interesse an einer Verpflichtung des gebürtigen Dortmunders. Nach Bild-Infos ist der Serie-A-Vertreter darüber hinaus bereits an der Weser vorstellig geworden.

Allzu große Überzeugungsarbeit müssten die "Granata" gegenüber den SVW-Verantwortlichen gar nicht leisten, denn Ducksch besitzt demnach zum Saisonende eine Ausstiegsklausel und kann die Bremer ein Jahr vor Vertragsablauf für 7,5 Millionen Euro verlassen.

Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug sind für Werder Bremen unersetzlich

Das passt: Niclas Füllkrug (r.) stärkt Marvin Ducksch (2.v.r.) selbst beim Torjubel den Rücken.
Das passt: Niclas Füllkrug (r.) stärkt Marvin Ducksch (2.v.r.) selbst beim Torjubel den Rücken.  © Tom Weller/dpa

In der Hauptstadt der Region Piemont soll er in die Fußstapfen von Antonio Sanabria (27) treten, der sich im Sommer aller Voraussicht nach eine neue Herausforderung suchen wird.

Für den Aufsteiger aus Norddeutschland wäre das natürlich ein herber Verlust. "Wenn man ehrlich ist, muss man sagen: Sie sind beide unersetzlich für uns", bekräftigte Werner kürzlich.

Die Statistik gibt ihm recht, immerhin hat das Gespann knapp 60 Prozent der insgesamt 39 Werder-Tore beigesteuert und so immensen Anteil am im Moment halbwegs gesicherten Tabellenplatz im Mittelfeld sowie den klein gebliebenen Abstiegssorgen.

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Vor allem Ducksch hätten viele Experten diese tragende Rolle nicht unbedingt zugetraut. Seine vorherigen Bundesliga-Anläufe bei Borussia Dortmund, Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 waren von deutlich weniger Erfolg geprägt. Inzwischen konnte sich der abschlussstarke Torjäger in der deutschen Beletage akklimatisieren.

"Marvin spielt das ganze Jahr über relativ konstant auf einem guten Niveau", betonte Werner. "Er spielt zum ersten Mal in der Bundesliga in einer Mannschaft, die seinen Stärken entspricht, in der er seine Stärken ausspielen darf."

Mit acht Treffern und sechs Vorlagen ist er weit mehr als nur Füllkrugs Sidekick im vom DFB-Knipser einst flapsig als "Die hässlichen Vögel" betitelten Sturmduo.

Folgt Niclas Füllkrug dem Ruf der Premier League?

Werders Traum-Duo bestehend aus Niclas Füllkrug (Mitte-links) und Marvin Ducksch (Mitte-rechts) weckt Begehrlichkeiten.
Werders Traum-Duo bestehend aus Niclas Füllkrug (Mitte-links) und Marvin Ducksch (Mitte-rechts) weckt Begehrlichkeiten.  © Carmen Jaspersen/dpa

Im schlimmsten Falle müssten die Bremer in der kommenden Spielzeit sogar auf beide Lebensversicherungen verzichten.

Durch seine effizienten Auftritte bei der Weltmeisterschaft in Katar und die derzeitige Spitzenposition der Bundesliga-Torschützenliste rückte logischerweise auch Füllkrug in den Fokus zahlreicher Vereine.

Zuletzt berichtete die Sport Bild, dass West Ham United konkretes Interesse zeigen soll. Außerdem stehe der SVW-Stürmer beim FC Everton auf dem Zettel.

Sein Vertrag in der Hansestadt läuft noch bis 2025, Werder verlangt demzufolge mindestens 15 Millionen Euro als Ablöse. Für die finanzstarken Premier-League-Klubs wären das aber wohl nur Peanuts.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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