"Haben uns vorführen lassen!" Beim HC Elbflorenz brennt der Baum

Dresden - Bob Hanning (54) war bester Laune und wollte nach dem 36:33-Sieg seines VfL Potsdam auch ein bisschen nett zu den frustrierten Gastgebern vom HC Elbflorenz sein.

Torhüter Marino Mallwitz (27) geschlagen am Boden: Nach der Pleite gegen Potsdam redete er Klartext.
Torhüter Marino Mallwitz (27) geschlagen am Boden: Nach der Pleite gegen Potsdam redete er Klartext.  © Matthias Rietschel

"Ich bin absoluter Dresden-Fan. Dresden täte uns gut in der 1. Bundesliga, wenn es mal soweit ist", sagte der VfL-Trainer, der zugleich Geschäftsführer beim Bundesligisten Füchse Berlin ist.

Aber die Bundesliga scheint derzeit ganz weit weg zu sein. Die bitteren Tatsachen: Der HCE hat in der 2. Liga viermal in Folge nicht gewonnen (1:7 Punkte), kassierte in fünf von sieben Spielen 30 und mehr Gegentore, dümpelt auf Rang 12 unter 19 Teams herum. Die Ansprüche sind andere.

"So wie wir heute Abwehr gespielt haben, sind wir keine Platz-4-Mannschaft. Es ist mehr als ärgerlich, wir verlieren so viele Eins-gegen-Eins-Duelle. Ich hatte auch keinen Sahnetag. Wir haben uns vorführen lassen. Unser Gegner war nicht in Bestbesetzung, aber die Spieler haben sich in die Lücken geschmissen", redete sich Elbflorenz-Keeper Marino Mallwitz (26) den Frust von der Seele.

Elf schwache Minuten: HC Elbflorenz unterliegt Bietigheim
HC Elbflorenz Elf schwache Minuten: HC Elbflorenz unterliegt Bietigheim

"Es ist bitter, wie wir die erste Halbzeit gestaltet haben. Ich muss zugeben, ich bin sehr von Potsdam beeindruckt, wie präzise die den Ball hinten rausgespielt haben", gestand der Dresdner Torjäger Lukas Wucherpfennig (27; 7 Treffer).

HC Elbflorenz: Acht Tore Rückstand zur Halbzeit waren eine zu große Hypothek

"Riesenrespekt" verdiente sich Elbflorenz aus Hannings Sicht mit der Aufholjagd in der 2. Halbzeit: "Da hat der HCE leidenschaftlich gekämpft, aber acht Tore Rückstand sind eine zu große Hypothek."

Die Gastgeber kamen zwischenzeitlich dreimal auf einen Treffer heran, mehr nicht. Am Ende standen sie wieder ohne Punkte da.

Trainer Rico Göde (40) war mächtig angefressen, Vereinsboss Uwe Saegeling (56) sichtlich verärgert. Beim HC Elbflorenz brennt schon zwei Monate vor Weihnachten der Baum.

Titelfoto: Matthias Rietschel

Mehr zum Thema HC Elbflorenz: