Knie-Drama um Eishockey-Kapitän Moritz Müller: DEL-Meilenstein stand kurz bevor

Köln - Der Schock bei den Kölner Haien sitzt nach wie vor tief. Die Knie-Verletzung von Kapitän Moritz Müller ist so schwerwiegend, dass er in dieser Spielzeit wohl nicht auf das Eis zurückkehren wird. Bitter, denn der 36-Jährige steht ganz dicht vor einem DEL-Meilenstein!

Kapitän Moritz Müller (36) wird den Kölner Haien aufgrund einer Knie-Verletzung für "unbestimmte Zeit" nicht zur Verfügung stehen.
Kapitän Moritz Müller (36) wird den Kölner Haien aufgrund einer Knie-Verletzung für "unbestimmte Zeit" nicht zur Verfügung stehen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Sechs Minuten waren in der Auswärtspartie bei den Eisbären Berlin im ersten Drittel noch zu spielen, als der Verteidiger auf Höhe der Kölner Auswechselbank im Duell um den Puck von Gegenspieler Maximilian Heim (19) hart - aber fair - gegen die Bande gecheckt wurde.

Durch die Wucht des Zusammenpralls landete Müller zunächst auf dem Eis. Nur mühsam gelang es dem Defensivspezialisten, sich wieder aufzurappeln.

Begleitet von den sorgenvollen Blicken seines Trainers Uwe Krupp (57) und seiner Teamkollegen schleppte sich der 36-Jährige anschließend mit schmerzverzerrtem Gesicht in Richtung Katakomben. Zurück kam er im Verlauf der Partie nicht mehr.

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Im Anschluss an die 2:3-Niederlage beim kriselnden Meister aus der Hauptstadt ging es für Müller noch in der Nacht zurück nach Köln und am nächsten Morgen sogleich in die Mediapark-Klinik.

Nach eingehender Untersuchung gaben die Haie schließlich bekannt, dass ihr Kapitän aufgrund einer Band-Verletzung für "unbestimmte Zeit" ausfallen wird.

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Auch ein Einsatz des 36-jährigen Nationalverteidigers bei der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland (12. bis 28. Mai 2023) ist fraglich.
Auch ein Einsatz des 36-jährigen Nationalverteidigers bei der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland (12. bis 28. Mai 2023) ist fraglich.  © Timm Schamberger/dpa

Die genaue Diagnose verriet der Club allerdings nicht, was zu diesem Zeitpunkt der Saison aber auch wenig verwunderlich ist. Im Hauptrunden-Endspurt und den anschließenden Playoffs wird im Eishockey mit Verletzungen traditionell ganz gerne hinterm Berg gehalten.

"Wir werden einen Weg finden müssen, damit umzugehen", sagte Geschäftsführer Philipp Walter jüngst im Gespräch mit der Kölnischen Rundschau. Ob die Domstädter angesichts der Schwere der Verletzung noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden, ließ der 48-Jährige indes offen.

Für Müller persönlich wiegt sein Ausfall doppelt schwer. Nicht nur, weil er seiner Mannschaft im Kampf um die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale nun nicht mehr helfen kann. Sondern vor allem auch deshalb, weil er sich aktuell auch noch in direkter Reichweite zu einem Mega-Meilenstein in der Deutschen Eishockey Liga befindet.

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Elf Spiele fehlen dem 36-Jährigen nur noch, um die magische Grenze von 1000 Einsätzen zu erreichen. Unter normalen Umständen hätte sich der Nationalspieler noch in der Hauptrunde auf eine Stufe stellen können mit Vereinsikone Mirko Lüdemann und Eisbären-Legende Sven Felski.

Die beiden sind bislang die einzigen Eishockey-Profis, die so viele Spiele in der DEL für nur einen Klub bestritten haben.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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