Die Playoffs sind fix: Diese Mannschaften kämpfen ab sofort um den Super-Bowl-Einzug!

USA - Der 18. Spieltag in der NFL ist Geschichte, die Spreu hat sich vom Weizen getrennt. Mit dem Abpfiff der letzten Partie steht nun fest, für wen die Saison vorbei ist und wer sich jetzt auf die Jagd nach dem Super Bowl machen darf.

Nach zwölf Jahren und 50 gesackten Quarterbacks ist Schluss: J.J. Watt (33, r.) umarmt zum Karriere-Abschied nach dem Spiel gegen die 49ers deren Tight End George Kittle (29).
Nach zwölf Jahren und 50 gesackten Quarterbacks ist Schluss: J.J. Watt (33, r.) umarmt zum Karriere-Abschied nach dem Spiel gegen die 49ers deren Tight End George Kittle (29).  © EZRA SHAW / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Bis zum letzten Match war offen, wie das Playoff-Picture aussehen würde. Doch den wohl besten Start in eine der Partien konnte man wohl in dem Spiel New England Patriots gegen Buffalo Bills sehen - allein wegen der Vorgeschichte.

Wir erinnern uns: In der letzten Partie gegen die Cincinnati Bengals erlitt der Bills-Profi Damar Hamlin (24) einen Herzstillstand - das Spiel wurde ersatzlos abgebrochen. Tagelang war sein Zustand als "kritisch" bewertet, inzwischen ist er aus dem Koma erwacht und befindet sich auf dem Weg der Besserung.

Wie würden die Bills nun in die erste Partie seit diesem schockierenden Vorfall starten? Die Antwort gab's zum Eröffnungs-Kickoff durch die Patriots: An der eigenen 4-Yards-Linie fing Bills-Returner Nyheim Hines (26) das Leder aus der Luft und stand 14 Sekunden und 96 Yards später für die ersten Punkte in der Endzone.

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Ebenfalls beeindruckend an diesem Spieltag war natürlich der "Ringelpiez mit Anfassen"-Spielzug der Kansas City Chiefs, über den wir bereits >>>hier berichtet haben.

Ein weiterer Hingucker war natürlich J.J. Watt (33) von den Arizona Cardinals. Auf und neben dem Spielfeld durch und durch eine grundsympathische Idol-Figur. Ein Typ, der deinen Quarterback aus dem Leben schießen dürfte und du stehst daneben und sagst: "Alles gut, Leute. Ey, es ist J.J. Watt, was solls." Der Kult-Defender hatte nicht nur das letzte Spiel seiner Karriere.

Mit dem Sack im ersten Quarter gegen San Franciscos Brock Purdy (23) hat er in seinen damit zwölf NFL-Jahren seinen 50. Quarterback von den Beinen geholt. Und alle gönnen es ihm. Sogar die Niners irgendwie.

Gewinnt Seattle, wird Detroit den Gang rausnehmen? Von wegen!

Kampf um jeden Zentimeter: Aidan Hutchinson (22) von den Detroit Lions holt hier Packers-Quarterback Aaron Rodgers (39) von den Beinen.
Kampf um jeden Zentimeter: Aidan Hutchinson (22) von den Detroit Lions holt hier Packers-Quarterback Aaron Rodgers (39) von den Beinen.  © PATRICK MCDERMOTT / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Doch kommen wir zu einer Mannschaft, die sich wohl nach meiner letzten Kolumne gedacht hat: "Dem Schimpfhauser zeigen wir mal, das es keinen Peil hat, der Bub."

Die Situation war folgende: Die Los Angeles Rams sind längst aus dem Playoffs-Rennen ausgeschieden, die Seattle Seahawks brauchten gegen sie den eigenen Sieg plus einen Sieg der Detroit Lions gegen die Green Bay Packers in der Partie danach.

Konflikt: Gewinnen die Seahawks ihr Spiel, scheiden die Lions aus dem Kampf um die Playoffs aus.

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Daher von mir die steile These: Würde sich Detroit hier tatsächlich noch einmal den Allerwertesten aufreißen, um genau dem Team, von dem sie eben aus den Playoffs gekickt wurden, den Einzug zu ermöglichen? Meine Einschätzung: safe nicht.

Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Die Lions gingen mit einer ordentlichen "Wenn wir untergehen, nehmen wir unseren Gegner mit"-Attitüde in diese Partie und kämpften ab Sekunde Eins um jeden Zentimeter Rasen.

Die Packers ihrerseits zeigten erneut zu viele individuelle Schwächen, unnötige Fouls und verteilten dadurch Geschenke.

Das Ende vom Lied: Mit dem 20:16-Sieg der Lions gingen zwei Mannschaften vom Feld, die am Sonntagmorgen noch beide Chancen auf die Playoffs hatten und seit Sonntagabend viel Freizeit haben.

Respekt an Detroit.

Hochachtungsvoll - Jemand, der dachte, er hätte Ahnung.

Alle Ergebnisse vom letzten regulären Spieltag der National Football League

So haben die Mannschaften in der 18. und damit letzten regulären Spieltag-Woche der National Football League gespielt:

(Wie für die NFL typisch steht das Auswärtsteam an erster Stelle, in den Klammern stehen Siege-Niederlagen und ggf. an letzter Stelle die Unentschieden.)

Kansas City Chiefs (14-3) @ Las Vegas Raiders (6-11) 31:13

Tennessee Titans (7-10) @ Jacksonville Jaguars (9-8) 16:20

Tampa Bay Buccaneers (8-9) @ Atlanta Falcons (7-10) 17:30

New England Patriots (8-9) @ Buffalo Bills (13-3) 23:35

Minnesota Vikings (13-4) @ Chicago Bears (3-14) 29:13

Baltimore Ravens (10-7) @ Cincinnati Bengals (12-4) 16:27

Houston Texans (3-13-1) @ Indianapolis Colts (4-12-1) 32:31

New York Jets (7-10) @ Miami Dolphins (9-8) 6:11

Carolina Panthers (7-10) @ New Orleans Saints (7-10) 10:7

Cleveland Browns (7-10) @ Pittsburgh Steelers (9-8) 14:28

New York Giants (9-7-1) @ Philadelphia Eagles (14-3) 16:22

Dallas Cowboys (12-5) @ Washington Commanders (8-8) 6:26

Los Angeles Chargers (10-7) @ Denver Broncos (5-12) 28:31

Los Angeles Rams (5-12) @ Seattle Seahawks (9-8) 16:19

Arizona Cardinals (4-13) @ San Francisco 49ers (13-4) 13:38

Detroit Lions (9-8) @ Green Bay Packers (8-9) 20:16

Diese Mannschaften spielen ab sofort um den Super Bowl

Hawks gegen Niners eröffnen Playoffs: Die letzten beiden Partien dieser Teams - hier Penny Hart von Seattle (26, l.) und Jimmie Ward (31) von San Francisco - gewannen die 49ers.
Hawks gegen Niners eröffnen Playoffs: Die letzten beiden Partien dieser Teams - hier Penny Hart von Seattle (26, l.) und Jimmie Ward (31) von San Francisco - gewannen die 49ers.  © Steph Chambers / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Alle Rechnungen, alle Simulationen und Vermutungen haben ein Ende. Nun wissen wir, welche Teams in den Playoffs stehen und wie die Begegnungen aussehen.

Aufgrund ihrer Leistungen in der jeweiligen Conference haben die Kansas City Chiefs (AFC) und die Philadelphia Eagles (NFL) eine Woche spielfrei und können ihre Knochen schonen.

Aber was schauen sie sich am Wochenende im Fernsehen an? Wir werfen einen Blick auf den ersten Spieltag der diesjährigen NFL-Playoffs.

Der Samstag (je mit deutschen Startzeiten) startet die Post-Season mit einem NFC-West-Klassiker: Um 22.30 Uhr müssen die Seattle Seahawks nach Santa Clara zu den San Francisco 49ers reisen.

Im Anschluss, am Sonntagmorgen um 2.15 Uhr, treten die Los Angeles Chargers gegen die Jacksonville Jaguars an.

Dann heißt es: Ab ins Bett und vorschlafen, denn der Sonntag wird mit drei Playoffs-Partien lang. Um 19 Uhr ist Kickoff bei den Buffalo Bills, die die Miami Dolphins zu Gast haben. Im Anschluss empfangen die Minnesota Vikings die New York Giants.

Dann noch einmal Kaffee aufsetzen, denn in der Nacht auf Montag, um 2.15 Uhr, sind die Baltimore Ravens zu Gast bei den Cincinnati Bengals.

Und 24 Stunden später startet die letzte Partie an diesem ersten Post-Season-Wochenende. Dann wollen die Dallas Cowboys die Tampa Bay Buccaneers in den Urlaub schicken. Alle Wildcard-Partien sind damit im Grunde Rematches aus der abgelaufenen Saison.

Die Playoffs laufen nach dem "Do or die"-Prinzip: es gibt keine Rückspiele. Entweder man gewinnt - oder man kann seine Ausrüstung bis Herbst einmotten.

Titelfoto: PATRICK MCDERMOTT / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

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