Olympia 2022: Betrugs-Vorwürfe gegen deutsche Skispringer: Hat Karl Geiger geschummelt?
Peking - Glückliches Ende in einem echten Skisprung-Krimi für die DSV-Adler. Im Teamwettbewerb holten die deutschen Skispringer am Montag mit hauchzarten 0,8 Punkten Vorsprung auf Norwegen die Bronzemedaille. Im deutschen Lager war die Erleichterung über den Podestplatz riesig, doch hinterher wurden Schummel-Vorwürfe laut.
Wie Sport1 unter Berufung auf den Sportinformationsdienst (SID) schreibt, wurde den Deutschen durch polnische Medien Betrug unterstellt.
Konkret wurde dem DSV-Schlussspringer Karl Geiger (29) vorgeworfen, dass sein Anzug zu groß gewesen sei und er sich damit einen Vorteil beim Kampf um Sprungweiten ergaunert hätte.
Ein Foto kursierte, das zeigte, wie Geigers Ski-Anzug Falten im Schritt geworfen hätte.
"Das war in einer Position, in der sich die ganze Länge des Anzugs auf einer blöden Stelle zusammenschiebt. In dieser Position sieht ein Skisprunganzug einfach so aus. Das heißt aber nicht, dass er zu groß ist", so der 29-Jährige auf Nachfrage.
Wahrscheinlich hatten die Kritiker dabei auch im Hinterkopf, dass das deutsche Team im Mixed-Wettbewerb von Olympia 2022 bereits wegen eines zu großen Anzugs disqualifiziert wurde.
Getroffen hatte es damals Geigers Team-Kollegin Katharina Althaus (25).
Katharina Althaus und Karl Geiger gewinnen Einzelmedaillen im Skispringen bei Olympia 2022
Doch neuerliche Betrugsvorwürfe können die Deutschen eigentlich an sich abprallen lassen. Schließlich gewann Althaus die Silbermedaille im Einzelwettbewerb von der Normalschanze.
Geiger holte sich Bronze von der Großschanze, ohne dass irgendwelche Beanstandungen am Material der deutschen Sportler stattfanden.
"Es wird langsam echt ein bisschen viel. Irgendwie meinen alle Leute, mitreden zu wollen. Es lenkt auch zu sehr vom Sport ab. Ich fand das auch nicht in Ordnung, was da teilweise geschrieben wurde", stellte Geiger klar.
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa