Uli Hoeneß über Kritik an Olympia-Gastgebern: "Viel Scheinheiligkeit im Spiel"
München/Aachen - Deutliche Worte! Ehrenpräsident Uli Hoeneß (70) vom FC Bayern München fordert in Deutschland und der westlichen Welt mehr Flexibilität für die Ausrichtung von Olympischen Spielen.

"Da ist viel Scheinheiligkeit im Spiel", sagte Hoeneß auf dem Zukunftskongress "Neuland" in Aachen zu seiner Sichtweise. Man kritisiere die Vergabe wegen der Gastgeber, "aber in Garmisch gibt es keine Bewerbung, weil man ein paar Bäume fällen muss".
Er sei entsprechend sicher: "Wenn man keine Zugeständnisse macht, werden die Spiele immer an Diktaturen vergeben, in denen die Leute nicht gefragt werden. Einen Tod muss man sterben. Aber man kann alles zerreden. Und bei uns wird so lange alles zerredet, bis in einer tollen Sportstadt wie Oslo die Menschen plötzlich nicht mehr zustimmen."
Hoeneß nahm als Fußballer an den Olympischen Spielen 1972 in München teil.
Die nächsten Spiele werden indes von westlichen Staaten ausgerichtet, nachdem zuletzt im Februar dieses Jahres Peking Schauplatz der Winterspiele gewesen war. Oslo hatte seine Bewerbung für diese Spiele im Jahr 2014 zurückgezogen.
Die kommenden Sommerspiele finden 2024 in Paris (Frankreich), 2028 in Los Angeles (USA) und 2032 im australischen Brisbane statt. Nächste Gastgeber im Winter sind im Jahr 2026 Mailand und Cortina d'Ampezzo (beides Italien).
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa