DSC-Coach Waibl: "Wir werden viele Abgänge haben!"

Dresden - Mit dem Scheitern im Play-off-Halbfinale gegen den SC Potsdam (0:3, 1:3) ist für die DSC-Volleyballerinnen die Saison beendet.

Alexander Waibl (54) ist trotz des Ausscheidens im Halbfinale stolz auf das, was seine Mannschaft in einer schwierigen Saison erreicht hat.
Alexander Waibl (54) ist trotz des Ausscheidens im Halbfinale stolz auf das, was seine Mannschaft in einer schwierigen Saison erreicht hat.  © Lutz Hentschel

Statt Vorbereitung auf das nächste Spiel gab es am Donnerstag nur ein Spaßtraining. Am Freitag treffen sich Jennifer Janiska & Co. zum gemeinsamen Brunch. Abschied nehmen heißt für viele schon bald die Devise. TAG24 sprach mit Chefcoach Alex Waibl (54).

TAG24: Wie sehen Sie mit etwas Abstand das Halbfinal-Aus gegen den SCP? Nach der Hauptrunde waren beide Teams Tabellennachbarn.

Waibl: "Es gab in beiden Spielen Momente, wo es in die andere Richtung hätte gehen können. Aber Potsdam war letztendlich der verdiente Sieger, war in dieser Phase der Saison stärker als wir. Man muss auch sehen, dass sich der SC im Winter mit drei neuen Spielerinnen verstärkt hat."

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TAG24: Wie bewerten Sie die DSC-Saison insgesamt?

Waibl: "Wir haben den Supercup gewonnen, standen im Pokalfinale, sind in der Meisterschaft Dritter geworden - also Gold, Silber und Bronze. Auf der Haben-Seite stehen auch Platz zwei nach der Hauptrunde und drei Siege aus sechs Spielen in der Champions League. Wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben - trotz der Verletzungsausfälle von Jacqueline Quade und Layne Van Buskirk sowie unserer Corona-Probleme."

Dresdner SC: "Für große Dinge zu schwach im Angriff!"

Zu viel lief in der Saison über Diagonalangreiferin Maja Storck (23), war der DSC von ihrer Angriffsleistung abhängig.
Zu viel lief in der Saison über Diagonalangreiferin Maja Storck (23), war der DSC von ihrer Angriffsleistung abhängig.  © Lutz Hentschel

TAG24: Hat Corona in dieser Saison das Leistungsbild in der Liga verzerrt?

Waibl: "Ja. Am Ende nicht die Titelentscheidung, aber ganz sicher hatte es einen Einfluss auf die Platzierungen in der Hauptrunde. Und auf die Qualität des Pokalfinales. Dass wir das 14 Tage nach dem Höhepunkt bestreiten mussten, war eine Farce. Ende Februar begann die Corona-Phase, insgesamt acht Spielerinnen waren betroffen. Wir hatten vier Wochen kein Teamtraining. Das belastet natürlich die Leistungsfähigkeit, im Zusammenspiel fehlen die Automatismen. Wir hatten diese Probleme zu einem absolut ungünstigen Saisonzeitpunkt. In Summe denke ich, dass die Liga gut mit dem Thema Corona umgegangen ist."

TAG24: Welche waren sportlich die größten Baustellen bei Ihrem Team?

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Waibl: "Insgesamt gesehen waren wir für große Dinge zu schwach im Angriff. Da haben wir bissel am Tropf unserer Topscorerin Maja Storck gehangen. Mühe hatten wir zudem über die Mitte, weil wir durch Verletzungen Probleme hatten."

Nächster Umbruch steht bevor: "Werden aus dem Stamm viele Abgänge haben!"

Waibl mit seiner Stammformation. Viele von ihr werden den DSC nun verlassen.
Waibl mit seiner Stammformation. Viele von ihr werden den DSC nun verlassen.  © Lutz Hentschel

TAG24: Mit Julia Wesser und Lena Linke sind zwei weitere Talente vom VC Olympia Dresden ins Bundesliga-Team aufgerückt...

Waibl: "Beide sind 18 Jahre jung, tolle Mädels. Sie müssen noch viel lernen, aber ich bin mit ihrer Entwicklung extrem zufrieden. Unser Ziel ist immer, einerseits eine Mannschaft zu haben, die um Titel kämpfen kann. Und gleichzeitig unsere jungen Spielerinnen zu entwickeln, ihnen eine Perspektive zu schaffen. Ich glaube, diese Philosophie wird von unseren Fans und Sponsoren honoriert. Sie identifizieren sich damit."

TAG24: Wie stark wird der personelle Umbruch zur neuen Saison sein?

Waibl: "Wir werden aus dem Stamm viele Abgänge haben. Dass uns Zuspielerin Jenna Gray verlassen wird, ist mittlerweile bekannt. Ansonsten werden wir Konkretes erst in den nächsten Tagen und Wochen vermelden. Die Information, dass Lara Berger aus Stuttgart zu uns kommt, werde ich weder bestätigen noch dementieren."

TAG24: Wie sieht Ihre persönliche Planung für die nächsten Wochen aus?

Waibl: "Ich werde Ende Mai mit Co-Trainer Max Filip und mit Konstantin Bitter für eine Woche in die USA fliegen, um im Trainingszentrum bei der US-Auswahl zu hospitieren. Das ist die Zeit, bevor die Nations League beginnt, und wird sicher sehr interessant."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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