Skurriler Betrugsfall in der DEL: Eishockey-Star haut einfach ab!
Bietigheim-Bissingen - Bizarre Täuschung in der höchsten deutschen Eishockey-Liga! Neuzugang und Stürmer Avery Peterson (26) hat die Bietigheim Steelers in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf eigene Faust verlassen und sich in die USA davongestohlen.

Das teilte der DEL-Klub in einem Statement auf seiner Homepage mit. Die Steelers hatten den 26-Jährigen erst Anfang Dezember verpflichtet, er durchlief alle Medizinchecks und absolvierte bereits zwei Partien für den Verein aus der Nähe von Stuttgart.
Eigentlich soll sich der US-Amerikaner auch gut eingelebt haben, er bat den Klub sogar um die Buchung eines Tickets für seine Frau, die aus den Vereinigten Staaten nachkommen sollte.
Doch vor dem Match am 17. Dezember gegen die Iserlohn Roosters meldete sich der Star-Angreifer krank, Angebote des Vereins für eine ärztliche Betreuung lehnte er ab.
Die Steelers kontaktierten den Agenten des Profis, doch auch der konnte seinen Schützling nicht erreichen. Anscheinend kaufte Peterson eigenmächtig ein Flugticket und verließ Hals über Kopf und ohne jegliche Absprache das Land.
"Seine komplette Ausrüstung hing in der Kabine, sein Auto stand vor der Wohnung und der Wohnungsschlüssel lag auf dem Tisch – er war einfach weg!", hieß es in der Mitteilung.
Nach kurzer Recherche des Erstligisten musste dieser feststellen, dass der Spieler sich offenbar einem Team in der EHCL ("East Coast Hockey League") in den USA angeschlossen hat.
Fans teilten das Statement der Bietigheim Steelers auf Twitter
Bietigheim Steelers prüfen rechtliche Schritte gegen Avery Peterson
Außerdem heuerte Peterson wohl einen weiteren Agenten an, von dem niemand etwas wusste. Die Steelers informierten daraufhin die DEL und den Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Auch die Internationale Eishockey-Föderation IIHF wurde mittlerweile in Kenntnis gesetzt.
"Avery Peterson hat keine Freigabe und aktuell prüfen wir inwieweit wir rechtliche Schritte bzgl. Vertragsbruch und Schadensersatzforderung geltend machen können", schrieb der Verein.
"Ein solch betrügerisches Verhalte hat im Profisport nichts zu suchen."
Titelfoto: IMAGO / Pressefoto Baumann