Hackl Schorsch arbeitet nun für Österreich: "Lag nicht alleine am Geld"

München - Die deutsche Rennrodel-Legende Georg Hackl, genannt "Hackl Schorsch" (56), hat vor den am Donnerstag im thüringischen Oberhof beginnenden Weltmeisterschaften die gute Atmosphäre im österreichischen Team hervorgehoben.

Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Georg Hackl (56) trainiert inzwischen das österreichische Team.
Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Georg Hackl (56) trainiert inzwischen das österreichische Team.  © Uwe Zucchi/dpa

"Es lag jetzt nicht alleine am Geld", begründete der 56 Jahre alte Techniktrainer seinen Wechsel ins Nachbarland im Interview von "Münchner Merkur/tz" am Dienstag.

Ihn habe "eher die Fülle der positiven Dinge zu dem Wechsel bewogen. Dieser positive Geist im österreichischen Team hat eine große Rolle gespielt."

Hackl, der als Aktiver drei Olympiasiege feierte, wurde im April bei den Österreichern vorgestellt. Zuvor hatte der Berchtesgadener 16 Jahre lang für den deutschen Verband gearbeitet.

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Die Favoritenrolle bei der WM schob Hackl seinen ehemaligen Schützlingen zu.

"Die deutsche Mannschaft ist auf einem sehr guten Stand und wird dominieren. So viel kann ich schon vorhersagen", meinte der zehnmalige Weltmeister, der seine eigene Karriere als Aktiver 2006 beendet hatte.

Schlittenverband in Deutschland wünscht sich bessere Bezahlung

BSD-Vorstandschef Thomas Schwab (60) hofft auf eine bessere Bezahlung seiner Sportler und Trainer.
BSD-Vorstandschef Thomas Schwab (60) hofft auf eine bessere Bezahlung seiner Sportler und Trainer.  © Uwe Zucchi/dpa

Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) wünscht sich eine bessere Bezahlung für seine Trainer. "Schon allein, um Abwerbeversuchen vorzubeugen", sagte BSD-Vorstandschef Thomas Schwab (60) der "Freien Presse" (Dienstag).

Anfang des Jahres hatte Bob-Bundestrainer René Spies (49) eine bessere Bezahlung gefordert, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will Verbesserungen sowohl bei den Trainern als auch beim Leistungssportpersonal insgesamt angehen.

Damit sollen Abwerbeversuche wie bei Georg Hackl unterbunden werden. "Er hat ein Megaangebot aus Österreich erhalten, mit vielen Freiheiten und viel mehr Geld, als wir ihm hätten zahlen können. Das musste er annehmen, wir können ihm deswegen gar nicht böse sein", sagte Schwab, der ansonsten das Fördersystem in Deutschland lobt und es als einen Grund für die Erfolge ansieht.

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Dabei seien sportliche Erfolge nicht nur förderlich für die jeweiligen Sportarten. Bei den Olympischen Spielen in Peking holten die Sportler des BSD 16 von 27 Medaillen. "Sonst liegen wir bei Olympia bei acht bis zehn Medaillen, diesmal waren es eben 16", sagte Schwab, "aber ja: Eine so große Dominanz eines Verbandes ist schädlich, so ehrlich muss man sein. Aber es ist eher die Ausnahme als die Regel".

Zudem sieht der 60-Jährige andere Nationen im Hinblick auf die Spiele 2026 stark im Kommen: "In Cortina werden wir starke Konkurrenz haben. Und wir haben einige ältere Athleten im Team. Wenn die abtreten, werden die Karten neu gemischt."

Titelfoto: Uwe Zucchi/dpa

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