Temperaturen in Baden-Württemberg steigen pausenlos: Höchste Zeit für die Hitzebusse!
Stuttgart - Die Temperaturen hören nicht auf zu Klettern, Baden-Württemberg schwitzt unter der Hitzeglocke. In der Landeshauptstadt fahren daher auch bald wieder Hitzebusse umher.
Schwülwarme Tage, tropische Nächte und Unwettergefahr: Bis mindestens Mitte der Woche müssen sich die Menschen im Südwesten auf hohe Temperaturen und teils heftige Hitzegewitter einstellen.
Bereits für Montag erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) ein Rekordhoch von bis zu 31 Grad, am Dienstag könnten es am Oberrhein sogar knackige 33 Grad werden.
Schön für den Badesee, aber schlecht für die Gesundheit einiger Menschen. Der DWD rief daher bereits eine Hitzewarnung aus, vor allem für den äußersten Südwesten.
"Bereits einzelne Hitzetage, vor allem am Anfang des Sommers, können Kreislaufbeschwerden und körperliches Unwohlsein auslösen, da sich unser Körper noch nicht an die hohen Temperaturen gewöhnt hat", warnte am Montag auch Landesgesundheitsminister Manne Lucha (62, Grüne). "Im schlimmsten Fall kann extreme Hitze lebensbedrohlich sein."
Ein erhöhtes Risiko besteht vor allem für Säuglinge, kleine Kinder, Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen sowie für ältere und pflegebedürftige Menschen. Besonders hart trifft die Hitze aber vor allem Menschen, die auf der Straße leben.
Die Stadt möchte Obdachlosen daher einen Zufluchtsort ermöglichen, in Form von Hitzebussen.
"Menschen in Not beistehen": Kältebus wird wieder zum Hitzebus!
"Der Hitzebus versorgt und unterstützt diese Menschen bei extremen Temperaturen. Es ist uns wichtig, gesundheitliche Risiken zu vermeiden und Menschen in Not beizustehen", erklärte Dr. Alexandra Sußmann (46), Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, im Sozial- und Gesundheitsausschuss.
Betrieben wird der Bus vom DRK Stuttgart, finanziell gefördert vom Sozialamt. Sußmann bedankte sich in ihrem Statement bei den Einsatzkräften für ihre "vorbildliche Einsatzbereitschaft und ihren unermüdlichen Einsatz".
Im Sommer 2022 war das Projekt in eine Testphase gestartet - und wurde noch im gleichen Jahr zum regelmäßigen Angebot.
Bei Hitzewellen fährt der Bus täglich zwei Stunden im Zeitraum von 12 bis 17 Uhr. Die Helfer verteilen Wasser und Sonnencreme, informieren über Schutzmaßnahmen gegen die Hitze.
Wie beim Kältebus können auch Zeugen das Team des DRK auf hilfebedürftige Menschen aufmerksam machen. Unter 0711/219 54 776 wurde zu diesem Zweck eine Hotline eingerichtet.
Stuttgart will einen Hitzeaktionsplan
Da Stuttgart, wie viele andere Städte, durch die dichte Bebauung besonders stark von der Erderwärmung betroffen ist, werde an einer "funktionierenden Strategie zur Klimaanpassung" gearbeitet.
Dazu gehöre das Pflanzen von Bäumen, das Fördern "urbanen Grüns in Höfen, an Fassaden und auf Dächern" und schließlich das Anlegen von Trinkwasserbrunnen.
Zudem habe die Stadt laut einer Pressemitteilung damit begonnen, einen Hitzeaktionsplan zu entwickeln.
In Abstimmung mit den Kommunen und allen Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene wolle man mithilfe des Gesundheitsamtes und anderen Institutionen zuerst die "unterschiedlichen Problemstellen analysieren, um dann strukturierte, wirksame und zielgerichtete Maßnahmen zu einem Paket zu schnüren."
Die Stadt klärte bereits am heutigen Montag in einer Broschüre über Hitzeschutzmaßnahmen auf.
Titelfoto: Stadt Stuttgart