Fabrikbesetzer fordern Zwangsenteignung und Abschaffung des Kapitalismus
Stuttgart - "Wir wollen euch wissen lassen, dass wir noch nicht fertig sind, das war nicht das Ende, sondern der Anfang!" Die "Initiative für ein Alternatives Kunst und Kultur Zentrum Stuttgart" (AKZ) hat nach der Besetzung einer ehemaligen Bettfedernfabrik (TAG24 berichtete) einen Forderungskatalog nachgelegt.

In einer Presseerklärung machte das Aktionsbündnis klar, dass es weiter für die Abschaffung des Eigentums an Wohnraum sowie kapitalistischer Verhältnisse kämpfen werde:
"Wohnraum darf keine Ware sein, sondern muss auf radikaldemokratische Weise in den Dienst der gesamten Gesellschaft gestellt werden. Repression wird uns nicht vereinzeln sondern stärker und wütender denn je machen!"
Stattdessen solle eine Förderung alternativer Kulturen und Künstler erreicht werden.
Darüber hinaus sollen Hausbesetzungen in der Zukunft nicht strafbar sein. "Wir fordern die bedingungslose Entkriminalisierung von Hausbesetzungen", so das AKZ.
Eine Firma in Leinfelden-Echterdingen, die alle BesetzerInnen wegen Hausfriedensbruchs und anderen Delikten angezeigt hatte, wird aufgefordert, alle Anzeigen zurückzuziehen.

Was die ehemalige Bettfedernfabrik betrifft, solle die Stadt Stuttgart und der Bezirk Bad Cannstatt dem Bündnis zufolge "umgehend eine Zwangsenteignung" durchführen. Diesbezüglich strebt das AKZ ein Gespräch mit Oberbürgermeister Fritz Kuhn (65, Grüne) und der zuständigen Baubehörde an und will erreichen, dass das Gebäude für Kunst und Kultur genutzt werden darf.
"Sollten unseren Forderungen nicht gewährt werden, werden wir das Thema weiterhin öffentlich thematisieren, skandalisieren und weitere Aktionen durchführen", kündigten die "Initiative für ein Alternatives Kunst und Kultur Zentrum Stuttgart" an.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa