Amazon lässt Alexa die Stimme von toten Verwandten nutzen

Los Angeles - Wenn eine vermeintlich dystopische Vorstellung plötzlich zur Realität wird: Tech-Gigant Amazon hat eine Möglichkeit entwickelt, der künstlich-intelligenten Sprachassistenz Alexa die Stimme eines verstorbenen Verwandten zu verleihen!

Können die Amazon-Lautsprecher bald wie die Stimme unserer verstorbenen Verwandten klingen?
Können die Amazon-Lautsprecher bald wie die Stimme unserer verstorbenen Verwandten klingen?  © 123RF/karneg

Das Ganze erinnert extrem an eine Folge der Netflix-Serie "Black Mirror", die sich äußerst kritisch mit Zukunftstechnologien auseinandersetzt. Am Mittwoch teilte Amazon mit, dass Alexa die Stimme eines Verwandten imitieren könne, egal ob dieser tot oder lebendig ist.

Alles, was dafür benötigt wird, ist demnach eine nicht einmal 60 Sekunden dauernde Sprachaufnahme der Person, deren Stimme nachgemacht werden soll.

Während der "re:MARS"-Konferenz - Amazons globaler Veranstaltung für künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen, Robotik und Co. - wurde der technologische Fortschritt vorgestellt.

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Dabei wurde ein Video präsentiert, in dem ein kleiner Junge fragt: "Alexa, kann Oma mir 'Der Zauberer von Oz' fertig vorlesen?", woraufhin die elektronische, aber täuschend echt wirkende Stimme der vermeintlichen Großmutter aus einem "Amazon Echo"-Lautsprecher ertönt.

"Wie Sie in dieser Sequenz gesehen haben, ist es nicht Alexas Stimme, die das Buch liest, sondern die Stimme der Oma des Kindes", sagte Rohit Prasad, ein hochrangiger Mitarbeiter von Amazons KI-Department.

Die Keynote von Amazon im Video

"Wir leben zweifellos in der goldenen Ära der KI, in der unsere Träume und Science-Fiction Wirklichkeit werden", sagte Prasad. Zwar könne KI den Schmerz eines Verlustes nicht wegzaubern, sehr wohl könne sie aber dafür sorgen, dass die Erinnerungen an einen Verstorbenen nicht verblassen.

Dass Alexa imstande ist, Stimmen auf beeindruckende Weise zu imitieren, ist nichts Neues. Doch bislang waren dafür Dutzende Stunden spezifischer Audio-Aufnahmen der betreffenden Person nötig.

Damit ist jetzt durch einen technologischen Fortschritt Schluss - nun reichen auch (relativ) wenige Sekunden aus, um Alexa eine Stimme imitieren zu lassen.

Wann und ob dieses Update bereits für die breite Masse geplant ist, verriet der E-Commerce-Gigant bislang allerdings noch nicht.

Titelfoto: 123RF/karneg

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