"Destiny 2: Season of Plunder" im Test: Man kann eben auch mal was anderes spielen

Leipzig - Mit der "Season of Plunder" erlebt der Loot-Shooter "Destiny 2" aktuell seine bereits 18. Saison. Die hat wie gewohnt einiges zu bieten. Unser Redakteur schaut sich trotzdem lieber nach anderen Spielen um.

In der "Season of Plunder" bekommen es "Destiny 2"-Spieler einmal mehr mit Eramis zu tun, die dieses Mal auf fiese Piraten-Kriegerin macht.
In der "Season of Plunder" bekommen es "Destiny 2"-Spieler einmal mehr mit Eramis zu tun, die dieses Mal auf fiese Piraten-Kriegerin macht.  © Bungie

Ein neuer Raid, die Überarbeitung der Arc-Fähigkeiten, neue saisonale Events und jede Menge neue Schießprügel. Die "Season of Plunder" ist derzeit in vollem Gange in "Destiny 2". Zusammen mit unseren Verbündeten dürfen wir diesmal Weltraum-Piraten spielen, um es mit der fiesen Gefallenen-Anführerin Eramis (jupp, die aus "Beyond Light") aufzunehmen.

Eigentlich versuche ich, Artikel wie diesen immer relativ früh zu Beginn einer neuen Season zu veröffentlichen. Dann, wenn noch alles frisch ist und man aus dem Staunen kaum rauskommt.

Tatsächlich habe ich mich zum Start von "Plunder" auch wirklich auf die neuen Inhalte gefreut. Die neue Story klang durchaus interessant (wenn auch etwas zu heiter nach den ernsten Tönen der vorangegangenen Seasons), auf Arc 3.0 war ich ohnehin gespannt und mit "King's Fall" feierte ein legendärer Raid aus "Destiny 1" sein Comeback.

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Schließlich konnte ich endlich selbst in die neue Saison eintauchen - und seitdem warte ich im Grunde darauf, dass mich doch noch irgendwas vom Hocker haut.

Die Grundelemente des Spiels sind mittlerweile vertraut

Mit einem Faustschlag Gegner umhauen und blitzschnell über das Schlachtfeld tanzen: Der Jäger hat mit Arc 3.0 so einige Updates spendiert bekommen.
Mit einem Faustschlag Gegner umhauen und blitzschnell über das Schlachtfeld tanzen: Der Jäger hat mit Arc 3.0 so einige Updates spendiert bekommen.  © Bungie

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich denke nicht, dass "Destiny" grundsätzlich an Qualität verloren hat.

Das Storytelling ist noch immer auf Top-Niveau, auch wenn es der aktuellen Geschichte etwas an Dringlichkeit fehlt. "King's Fall" mit meinen Freunden zu erleben, hat unglaublich viel Spaß gemacht. Und Arc 3.0 mit seinem Fokus auf Nahkampf und Elektroschocks, die von einem Bösewicht zum nächsten springen, ist verdammt gut gelungen.

Als Jäger per Ausweichsprung von Gegner zu Gegner zu hüpfen und sie mit einem Hieb umzuboxen, um so in einen Flow zu kommen, macht unglaublich viel Spaß.

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Keine Frage, Bungie liefert auch heute noch und versorgt seinen Loot-Shooter regelmäßig mit Inhalten, von denen sich manch anderes Studio eine Scheibe abschneiden kann. Das Problem für mich ist dabei, dass sich vieles mittlerweile einfach vertraut anfühlt.

Jede Season folgt im Grunde demselben Muster aus saisonalem Event und wöchentlichem Story-Häppchen, dazwischen ballert man sich durch die immer gleiche Auswahl an Strikes sowie Gambit- und Schmelztiegel-Maps.

Auch andere Spieler berichten von Burnout-Erscheinungen

Bisher konnte Bungie seine Spieler mit immer neuem Loot bei der Stange halten. Mittlerweile wirkt es so, als hätte man auch da so ziemlich alles gesehen.
Bisher konnte Bungie seine Spieler mit immer neuem Loot bei der Stange halten. Mittlerweile wirkt es so, als hätte man auch da so ziemlich alles gesehen.  © Bungie

Bisher konnte ich mich immer noch damit abfinden, weil es dann doch noch das eine oder andere neue Schießeisen gab, das ich unbedingt mein Eigen nennen wollte und deshalb gejagt habe. Mittlerweile bin ich allerdings auch dort an einem Punkt, an dem ich einfach alles besitze - und mich deswegen nichts mehr wirklich aufhorchen lässt.

Dass "Destiny" es einem aktuell nicht leicht macht, ist dabei nicht nur mir aufgefallen, auch große Namen der Community wie der Streamer Datto und Journalist Paul Tassi berichteten bereits von einer Durststrecke und Burnout-Erscheinungen.

Die große Schwierigkeit des Problems liegt meiner Meinung nach darin, dass es dafür keine einfache Lösung gibt. Bungie müsste den Aufbau seiner Seasons überarbeiten oder gleich an den Grundelementen seines Spiels schrauben. Beides Dinge, die Zeit brauchen und sich - wenn überhaupt - so schnell nicht ändern lassen.

Was heißt das für mich als Spieler und vielleicht für diejenigen unter Euch Lesern, die ebenfalls vom "Destiny"-Verdruss betroffen sind? Nun, vielleicht wird es Zeit, mal wieder ein paar anderen Titeln Aufmerksamkeit zu schenken.

"Cyberpunk" hat zuletzt ein Revival gefeiert und mit "God of War: Ragnarok", "Gotham Knights" und "The Calisto Protocol" erwarten uns in den nächsten Wochen und Monaten so einige Leckerbissen, die es zu genießen lohnt. Zumindest so lange die Durststrecke anhält.

Titelfoto: Bungie

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