FIFA 22 im Test: Eine große Neuerung, geil ist's aber nur auf Next-Gen!

Leipzig - Alle Jahre wieder! Auch in diesem Jahr beglückt EA die Spielergemeinde mit einem neuen Teil ihrer enorm beliebten Fußballsimulation "FIFA". Ob marginale Neuerungen und aufgemotzte Optik aber es tatsächlich rechtfertigen, zum offiziellen Release am morgigen Freitag bis zu 75 Euro für den Titel auf die Ladentheke zu werfen, verrät unser TAG24-Test.

Grinsebacke: Auch in diesem Jahr ziert Paris-Saint-Germain-Star Kylian Mbappé (22) das Cover von "FIFA22".
Grinsebacke: Auch in diesem Jahr ziert Paris-Saint-Germain-Star Kylian Mbappé (22) das Cover von "FIFA22".  © Electronic Arts

Wie schon in unserer Vorschau beschrieben, hört die größte Neuerung von "FIFA22" auf den Namen Hypermotion. Grob gesagt wurden dafür 22 Spieler während des normalen Fußballspielens gefilmt und mittels der neuen Technik in die Frostbite Engine des Spiels digitalisiert.

Der dadurch entstandene Realismus ist deutlich spürbar. Laut EA haben es satte 4000 Animationen in den fertigen Titel geschafft, damit die Bewegungen der Spieler, aber auch die Flugkurve des Balles natürlicher wirken.

Dank der besten Grafik in einer "FIFA"-Simulation aller Zeiten kommt das auch tatsächlich zur Geltung! Kam man vor ein paar Jahren nicht aus dem Lachen heraus, weil alle Gesichter im Stadion gefühlt gleich aussahen, gibt es jetzt sogar recht detaillierte Einlaufkinder oder einen Greenkeeper, der den Rasen auf Trab hält.

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Auch die meisten Spieler können sich optisch sehen lassen, auch wenn die ein oder andere Frisur so gar nicht passen will.

Einen riesigen Pluspunkt gibt es für die quasi nicht vorhandenen Ladezeiten. In den Online-Modi, die sich im Vergleich zu den Vorgängern allerdings kaum verändert haben, ist man ruck, zuck in einer Partie gegen einen anderen echten Kontrahenten. Bei unseren ersten Spielen waren wir innerhalb weniger Sekunden am Ball - vorbildlich!

Der große Haken ist jedoch, dass sich all diese Dinge leider nur auf die Next-Gen-Varianten für Playstation 5 und Xbox Series X/S beziehen. Wer auch auf den alten Konsolen (oder gar auf der extrem abgespeckten Switch-Variante) auf Hypermotion und grafische Sprünge hofft, wird leider enttäuscht.

N'Golo Kanté, Kai Havertz, Mason Mount und Christian Pulisic (v.l.n.r.) beim FIFA-Jubel.
N'Golo Kanté, Kai Havertz, Mason Mount und Christian Pulisic (v.l.n.r.) beim FIFA-Jubel.  © Electronic Arts

Create A Club ist das Aushängeschild in FIFA 22 - noch mehr Gaudi im VOLTA-Modus

Liverpools Trent Alexander-Arnold setzt gegen den FC Chelsea zur Flanke an.
Liverpools Trent Alexander-Arnold setzt gegen den FC Chelsea zur Flanke an.  © Electronic Arts

Fans des Karrieremodus erwarten zwar keine bahnbrechenden, aber dennoch ein paar kleinere Neuerungen, die das FIFA-Erlebnis noch ein Stück realistischer werden lassen.

Größte Implementierung ist "Create A Club". Wie der Name schon sagt, könnt Ihr Euren eigenen Verein erstellen - samt Namen, Logo, Trikots, Stadion und Spielklasse.

Grundlegende Menü-Änderungen gibt es nicht, dafür wird mit neuen Grafiken gearbeitet, die original Toranzeige z.B. aus der Bundesliga wird verwendet und auch neue Animationen bei Vertragsunterschrift als Trainer wurden eingearbeitet. Zudem soll es auch möglich sein, dass sich das Stadion leert, sollte Euer Team schon frühzeitig deutlich zurückliegen.

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Wie in der Realität ist natürlich auch die neue UEFA Conference League am Start, in der der 1. FC Union Berlin als erste deutsche Mannschaft startet.

Den Straßenfußball-Modus "VOLTA" haben die Entwickler noch mehr von den anderen Spielmodi abgegrenzt. Hier werdet Ihr in "FIFA 22" jetzt besonders belohnt, je mehr Tricks und Bandenpässe Ihr auspackt. Der Spaß wird hier immer größer geschrieben, denn gegen Eure Gegner tretet Ihr nun auch im Völkerball oder Fußballtennis an.

EA verspricht im Ultimate Team (FUT) einen "überarbeiteten Wettkampf in Division Rivals und FUT Champions, mit dem du dein Können noch leichter zeigen und Fortschritte gegen andere Spieler erzielen kannst."

Zudem könnt Ihr Eure Arena noch mehr an die gewünschten Bedürfnisse und Wünsche anpassen. Und bei den FUT Heroes sind Ex-Stars wie Mario Gomez, Lars Ricken, Jürgen Kohler, Diego Milito, Tim Cahill oder Ole Gunnar Solskjaer am Start.

Alle weiteren Infos zu FIFA 22 findet Ihr bei EA.

Im VOLTA-Modus wird der Spaßfaktor noch größer geschrieben.
Im VOLTA-Modus wird der Spaßfaktor noch größer geschrieben.  © Electronic Arts

Der offizielle Gameplay-Trailer zu FIFA 22

Fazit zu FIFA 22

Mbappé im heimischen Parc des Princes.
Mbappé im heimischen Parc des Princes.  © Electronic Arts

Fazit Michi Heymann: Letztendlich muss man wirklich zugeben, dass "FIFA22" auf Next-Gen einen ganz starken Eindruck macht. EA bringt mit der Hypermotion-Technologie tatsächlich mehr Realismus ins Spiel. Die Partien steuern sich flüssig, die Bewegungen wirken nun viel authentischer und der Mix aus aufpolierter Grafik und kurzen Ladezeiten motiviert immer, noch ein schnelles Spiel nachzulegen.

Der große Haken ist jedoch, dass sich das eben alles nur auf die neuen Konsolen bezieht. Wer sich "FIFA22" für PS4 oder Xbox One kaufen will, kann auch ganz entspannt bei der "21"er-Variante bleiben, ohne groß etwas zu verpassen. Bei der Switch-Fassung hat sich quasi gar nichts getan und sie bleibt leider so belanglos, wie schon der Vorgänger war. So ist "FIFA22" für mich ein zweischneidiges Schwert: Auf Next-Gen "Hui", auf Last-Gen "Pfui".

Fazit Nico Zeißler: Einen satten Sprung hat EA auch in diesem Jahr mit einem der weltweit meistverkauften Videospiele nicht hingelegt. Einen Schritt weiter in Richtung Realismus wurde aber durchaus gegangen. Die größte Neuerung im Vergleich zum Vorgänger ist die Klub-Erstellung, bei der man aber nur aus ausgewählten Stadien auswählen kann.

Eine Enttäuschung ist durchaus, dass weitere Rechte an italienischen Serie-A-Vereinen verloren wurden (Atalanta Bergamo und Lazio Rom). Neu hinzu - das ist aber vor allem hierzulande ernüchternd - kam lediglich die Indian Super League, weiterhin noch "Rest der Welt"-Teams wie APOEL Nikosia, Ferencvaros Budapest oder Hajduk Split. Dagegen flogen satte 16 Nationalmannschaften raus.

Dennoch verfügt EA im Vergleich zur Konkurrenz noch immer über die meisten Lizenzen. Und liegt in Sachen Realität weiter vorn. Allein deshalb lohnt sich für mich der Kauf Jahr für Jahr.

Titelfoto: Bildmontage: Electronic Arts

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