Preview zu "Metal: Hellsinger": Der "Doom"-Klon, von dem ich nicht wusste, dass ich ihn brauche

Leipzig - Fiese Dämonen zu noch fieseren Metal-Sounds umhauen? "Metal: Hellsinger" bietet einen verrückten Mix zweier wegweisender Spiele-Titel und hat unseren Redakteur damit bereits jetzt überzeugt.

In "Metal: Hellsinger" bekommt Ihr es mit allerhand fiesen Dämonen zu tun und müsst dabei stets im Takt eines noch fieseren Metal-Soundtracks bleiben.
In "Metal: Hellsinger" bekommt Ihr es mit allerhand fiesen Dämonen zu tun und müsst dabei stets im Takt eines noch fieseren Metal-Soundtracks bleiben.  © The Outsiders

Ich baller mich durch Gegner-Horden, kämpfe mich zum Boss durch. Kugeln fliegen mir entgegen, ich weiche Hieben aus. In meinen Ohren vermengen sich verzerrte Gitarren und treibende Schlagzeug-Beats mit Kampfgeräuschen zu einem wilden Mix, der mich weiter antreibt. Hier noch ein Upgrade eingesammelt, den Dämon da kann ich mit einem Finisher ausschalten und... weitergeht's.

Was für viele wahrscheinlich nach "Doom" klingt, ist in Wirklichkeit "Metal: Hellsinger", der neueste Titel von The Outsiders. Das Entwicklerstudio hat Medienvertretern nun einen ersten Blick in den Shooter in Form einer Demo gewährt. Zu spielen gab es ein Level, in dem wir ein Gefühl für das Gameplay, die Spielwelt und die Story bekommen konnten.

Eine etwaige Verwechslungsgefahr mit Über-Shooter "Doom" ist dabei wirklich nicht von der Hand zu weisen. Man könnte es fast schon als dreist bezeichnen, wie sehr die Entwickler vom großen Bruder abgekupfert haben. Tempo und Spielwelt wirken wie aus dem Vorbild entwendet, selbst die berühmt-berüchtigten Finisher, die sogenannten "Glory Kills", und auch das Ausweichen aus "Doom Eternal" finden sich in "Metal: Hellsinger".

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Von einem reinen "Doom-Klon", also einer billigen Kopie, kann hier dennoch nicht die Rede sein - und das hat einen einfachen Grund.

Mit System of A Down gegen fiese Dämonen

Gelingen Euch die Abschüsse im Beat, treibt Ihr damit Euren Highscore nach oben, den Ihr unter anderem für Wiederbelebungen nutzen könnt, sollten Euch die Gegner doch mal erwischen. Natürlich winkt mit höherer Punktzahl auch ein Platz auf dem Leaderboard.
Gelingen Euch die Abschüsse im Beat, treibt Ihr damit Euren Highscore nach oben, den Ihr unter anderem für Wiederbelebungen nutzen könnt, sollten Euch die Gegner doch mal erwischen. Natürlich winkt mit höherer Punktzahl auch ein Platz auf dem Leaderboard.  © The Outsiders

Denn anders als im Vorbild ballert Ihr Euch in "Metal: Hellsinger" im Beat fetter Metal-Musik durch die Dämonenwelt. Manch einer mag jetzt vielleicht sagen: "Gut, Metal gab's in Doom auch schon." (Und ja, der Soundtrack ist der Hammer). In "Metal..." ist allerdings wirklich Euer Rhythmus-Gefühl gefragt.

Es ist, als hätte jemand die Idee gehabt, "Doom" mit dem Indie-Hit "Crypt of the Necrodancer" zu verbinden, in dem Ihr Euch bereits zu Elektro-Beats durch die Spielwelt bewegen musstet. Das verrückte daran: Es funktioniert. "Metal: Hellsinger" spielt sich genauso flüssig wie sein Vorbild, baut durch seine Rhythmus-Komponente für mich allerdings sogar noch eine viel größere Sogwirkung auf. Ich war beinahe schon traurig, als ich den Boss umgehauen und plötzlich das Ende der Demo gesehen habe, so gern wollte ich weiterspielen.

Um dem Ganzen noch eine Schippe draufzusetzen, wurden für den Soundtrack einige ziemlich große Namen der Metal-Szene angeheuert. So finden sich unter anderem Matt Heafy (36, Trivium), Randy Blythe (51, Lamb of God), Alissa White-Gluz (36, Arch Enemy) und Tatiana Shmailyuk (35, Jinjer) auf der Liste der Sängerinnen und Sänger. Sogar Serj Tankian (51) von System of A Down ist mit von der Partie!

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Natürlich darf man von "Metal: Hellsinger" jetzt kein Grafik-Monster erwarten. Zumindest solide ist der Look allemal.

Einzig die Erzählerstimme, die offenbar besonders cool und abgebrüht daherkommen wollte, wirkte für mich eher peinlich. Da die Story um Rache jedoch wie bei "Doom" für mich eher zweitrangig war, konnte ich das auch ganz gut ignorieren.

Das Artwork zu "Metal: Hellsinger" zeigt Euch bereits eindrucksvoll, was Euch erwartet.
Das Artwork zu "Metal: Hellsinger" zeigt Euch bereits eindrucksvoll, was Euch erwartet.  © The Outsiders

Fazit

"Metal: Hellsinger" bietet einen spannenden Mix zweier Spiele, die ich beide sehr geliebt habe. Das verrückte daran: Die Idee geht wirklich auf! Wer hätte gedacht, dass "Doom" mit Rhythmus-Gefühl so viel Laune machen könnte? Ich jedenfalls nicht. Klar, viele Elemente wirken auf den ersten Blick ziemlich dreist kopiert. Das Spiel scheint sich dabei allerdings glücklicherweise nicht zu ernst zu nehmen und sich eher als Verneigung vor seinen Vorbildern zu verstehen.

Einen Releasetermin hat "Metal: Hellsinger" leider noch nicht. Nach der Demo kann ich es jetzt schon kaum erwarten, mehr davon zu sehen.

Update, 10. Juni, 11.16 Uhr: "Metal: Hellsinger" hat ein Veröffentlichungsdatum!

Neuigkeiten zu "Metal: Hellsinger": Im Rahmen des "Summer Game Fest" gaben die Entwickler von The Outsiders bekannt, dass der Rhythmus-Shooter am 15. September für PS5, Xbox Series und PC erscheinen soll.

Darüber hinaus steht nun auch eine Demo für alle Plattformen zur Verfügung, sodass Ihr Euch vorab auch selbst ein Bild verschaffen könnt.

Original-Text vom 27. Mai, 9.45 Uhr. Text aktualisiert am 10. Juni, 11.16 Uhr.

Titelfoto: The Outsiders

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