Pixel-Pizza und Retro-Randale im Test! "Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge"
Deutschland - In Sachen Renaissance kennen sich Leonardo, Michelangelo, Donatello und Raphael aus. Auch, wenn es sich hier nicht um Künstler aus Florenz oder Rom handelt, erleben diese vier Namen ab heute ihre Wiedergeburt: Im Pixel-Look kehren die Ninja Turtles zurück.

Genauer gesagt unter dem Titel "Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge" startet ein neues Abenteuer.
Schneller, als man eine Pizza bestellen könnte, hat man nach dem Start des Videospiels das Gefühl, wieder in die Anfänge der Heim-Konsolen-Ära zurückkatapultiert worden zu sein.
Die Pixelgrafik ist eine liebevoll gestaltete Hommage an die späten 80er- und frühen 90er-Jahre. Die Steuerung ist sehr simpel gehalten und man könnte mit reinem Button-Mashing durch die Level hüpfen.
Auch hat man sich mit einzelnen Elementen sehr an der Spielweise von vor gut 30 Jahren bedient: Der Side-Scroller bewegt sich klassisch von links nach rechts. Und zwar nur von links nach rechts. Hat man einen Bereich hinter sich gelassen, gibt es kein Zurück mehr.
Außer man startet das Level neu, was bei einer Länge zwischen fünf und zehn Minuten Spieldauer pro Abschnitt kein Drama wäre.
Klassische Elemente: Fässer explodieren, Pizza gibt Energie

Zudem kann man seine Gegner nicht aus dem eingeblendeten Bereich prügeln. Schleudert man den Bösewicht gegen den Rand des Bildschirms, prallt dieser dort ab - selbst wenn die Kulisse keine Hindernisse zeigt. Wie damals eben.
Früher war das noch auf die enorm begrenzte Performance der Automaten und Konsolen zurückzuführen, heute wurde aus der Not ein Stilmittel.
Ähnlich verhält es sich mit einzelnen Elementen auf den Maps. Werkzeugkisten, Briefkästen, Holzboxen - sie alle heben sich farblich von der Hintergrundkolorierung der Levels ab.
Und genau wie in alten Zeichentrickfilmen ist einem damit klar: Mit diesen Dingern kann man was machen. Laternen können Richtung Gegner geschleudert werden, demoliert man einen Spielautomaten, könnte darunter eine dampfende Pizza zum Vorschein kommen.
Mit ihr lässt sich der eigene Energiebalken wieder auffüllen. Im Mehrspielermodus kann man übrigens auch von Mitspielern wiederbelebt werden.
Zudem gibt es jede Menge Sammelobjekte wie VHS-Kassetten, Käfer oder Tagebücher, die es zu finden gilt.
Handlung egal, Arcade-Stil sorgt für Fun mit Freunden

Und ja, steht irgendwo eine Tonne rum, explodiert diese natürlich auch, wenn man dagegen drischt. Getreu dem Song von Nerd-Rapper "Rockstah", der mit "Rote Fässer" diesem altbekannten Videospiel-Element sogar ein eigenes Lied gewidmet hat.
Fazit: Das Game steckt voller Retro-Charme, ist einfach gehalten und spielt mit den ur-klassischen Beat'em-Up-Techniken.
Die Story ist wie bei einem "Fast&Furious"-Film: völlig egal. Mit bis zu fünf Freunden kann man in die Rolle u. a. der Turtles, April oder Meister Splinter schlüpfen und sich durch TMNT-Schauplätze prügeln.
Beim Starten des Spiels sieht - und vor allem hört - man das Intro der Zeichentrickserie und wird sofort in die angemessene Cowabunga-Stimmung versetzt.
Das 1,2 GB leichte Spiel ist ab sofort für Nintendo Switch, PlayStation 4, Xbox One, Microsoft Windows und Linux zu kaufen.
Kaufen? Als Fan des Franchise sind die 25 Euro gut investiert - vor allem, wenn man mit Freunden online geht. Die Mechanik ist sehr simpel und wenig abwechslungsreich, der Arcade-Stil lädt aber zu vielen spaßigen Runden ein. Das Spiel erhält von mir passable 7/10 Pizzastücke.
Titelfoto: Screenshot/Tribute Games Inc./Dotemu