4,3 Tonnen Kartell-Kokain: Spektakulärer Drogenfund in Italien

Rom - Italienischen Ermittlern ist ein schwerer Schlag gegen das organisierte Verbrechen gelungen. 4,3 Tonnen Kokain und Millionen Euro in bar wurden sichergestellt. Die Drogen werden einem gefährlichen kolumbianischen Kartell zugeschrieben.

Beamte der italienischen Finanzpolizei packen die Drogen ein. Der Straßenwert soll bei mehr als 240 Millionen Euro liegen.
Beamte der italienischen Finanzpolizei packen die Drogen ein. Der Straßenwert soll bei mehr als 240 Millionen Euro liegen.  © -/Guardia di Finanza/AP/dpa

Wie italienische Ermittler am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters" mitteilten, soll es sich bei dem spektakulären Drogenfund um eine der größten Mengen handeln, die jemals in Europa gefunden wurden.

Demnach wurden 4,3 Tonnen Kokain und 1,8 Millionen Euro in bar beschlagnahmt - 38 Personen in sechs Ländern festgenommen. Mehr als 240 Millionen Euro wären die Drogen auf der Straße wert.

Die Betäubungsmittel sollen vom berüchtigten kolumbianischen Kartell "Clan del Golfo" stammen.

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Die Aktion wurde von italienischer und kolumbianischer Polizei koordiniert. Auch US-amerikanische Ermittler waren beteiligt.

Die Aktion war ein großer Schlag gegen eines der gefährlichsten Kartelle

19 Lieferungen wurden inszeniert, bevor die Polizei zugriff

Dairo "Otoniel" Usuga (50, Mitte), Chef des "Clan del Golfo", wartet derzeit in den USA auf seinen Prozess.
Dairo "Otoniel" Usuga (50, Mitte), Chef des "Clan del Golfo", wartet derzeit in den USA auf seinen Prozess.  © Uncredited/Colombian presidential press office/AP/dpa

Wie die italienische Finanzpolizei berichtete, war die Aktion von langer Hand geplant.

Demnach wurde das Kokain bereits in Kolumbien heimlich sichergestellt und anschließend nach Italien geflogen. Dort angekommen, trafen sich Undercover-Polizisten mit den Kriminellen und übergaben ihnen zunächst die Drogen.

"Die Einkäufer gehörten unterschiedlichen Organisationen an und wussten nicht, dass das Kokain bereits beschlagnahmt worden war", erklärte ein hochrangiger Polizist gegenüber Reuters das Vorgehen.

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Auch die Produzenten in Kolumbien tappten demnach völlig im Dunkeln. Die wussten nämlich auch nicht, dass die Polizei die Drogen beschlagnahmt hatte, und dachten, der Deal mit den Europäern ginge reibungslos über die Bühne.

Der italienische Ermittler führt weiter aus: "Und so konnten wir dank Scheinfirmen und verdeckten Ermittlern über ein Jahr lang bis Ende Mai Lieferung für Lieferung durchführen."

19-mal trafen sich die verdeckten Ermittler mit den Kriminellen. Doch dann griff die Polizei zu und verhaftete alle Beteiligten.

Für das Kartell ist es der nächste große Schlag innerhalb weniger Wochen. Bereits im Mai wurde deren Boss Dairo "Otoniel" Usuga (50) an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. Für die zuständige US-Staatsanwaltschaft galt er als gefährlichster Drogendealer der Welt.

Titelfoto: Montage: -/Guardia di Finanza/AP/dpa, Uncredited/Colombian presidential press office/AP/dpa

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