Drastische Corona-Lage in China: Jeden Tag sterben Tausende

Peking - Jahrelang hielt China an seiner Null-Covid-Politik fest, bevor Anfang Dezember eine radikale Kehrtwende erfolgte. Nun fordert die Durchseuchung der Bevölkerung einen hohen Preis.

Eine ältere Patientin erhält eine Infusion auf dem Flur der Notaufnahme eines Krankenhauses in Peking.
Eine ältere Patientin erhält eine Infusion auf dem Flur der Notaufnahme eines Krankenhauses in Peking.  © Andy Wong/AP/dpa

Zwar meldet China offiziell nur wenige Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus, jedoch zeichnet die Lage in den Krankenhäusern ein ganz anderes Bild.

Nicht nur viele Kliniken, sondern auch Bestattungsinstitute sind massiv überlastet. Das Londoner Unternehmen "Airfinity" geht aktuell von 18.900 Sterbefällen pro Tag aus.

Da nicht alle Toten rechtzeitig eingeäschert werden können, lagern deren Leichen teilweise tagelang zu Hause bei den Familien, bis sie schließlich abgeholt werden, berichtet die FAZ.

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Die WHO fordert transparente Zahlen aus China, um einen Überblick über die extreme Lage zu erhalten. Mehrere EU-Staaten haben bereits reagiert und Reisebeschränkungen für Reisende aus China verhängt.

Laut chinesischen Wissenschaftlern ist die besonders infektiöse Omikron-Subvariante XBB.1.5 bislang kaum verbreitet. Vorherrschend seien aktuell die Varianten BA.5.2 und BF.7.

Ein Trost ist dies allerdings nicht. So gehen internationale Gesundheitsexperten jetzt schon davon aus, dass es allein in diesem Jahr mindestens eine Million Todesfälle in China geben wird, die auf Corona zurückzuführen sind.

Ein Mann mit Mund-Nasen-Schutz kümmert sich um seinen älteren Verwandten.
Ein Mann mit Mund-Nasen-Schutz kümmert sich um seinen älteren Verwandten.  © Andy Wong/AP/dpa

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD, 59) macht sich zunehmend Sorgen wegen der grassierenden Viruslage in China und wegen der neuen Corona-Variante.

"Wir überwachen, ob und wie stark XBB.1.5. in Deutschland auftritt", schrieb der SPD-Politiker kürzlich auf Twitter. "Hoffentlich kommen wir durch den Winter, bevor eine solche Variante sich auch bei uns ausbreiten kann."

Titelfoto: Andy Wong/AP/dpa

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