Brutale Zug-Attacke: Ermittler schließen Terrorangriff aus, zwei Menschen in Lebensgefahr
Von Patricia Bartos, Marc Kalpidis, Angelika Engler
Huntingdon (England) - Nach einem mutmaßlichen Messerangriff auf mehrere Menschen in einem Zug nahe der britischen Stadt Huntingdon in England gibt es derzeit keine Hinweise auf einen möglichen Terrorangriff!
Das teilte Superintendent John Loveless von der British Transport Police mit.
"Dies ist eine Ermittlung der British Transport Police, und wir arbeiten weiter daran, die genauen Umstände und Motive, die zu diesem Vorfall geführt haben, so schnell wie möglich aufzuklären", so Loveless.
Insgesamt zehn Personen wurden nach der grausamen Tat ins Krankenhaus gebracht, zwei davon schweben aktuell in Lebensgefahr.
Zunächst ging die Polizei davon aus, dass sich neun von ihnen in lebensbedrohlichem Zustand befinden würden. Vier weitere konnten mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Innerhalb weniger Minuten haben die Beamten zwei Tatverdächtige im Alter von 32 und 35 Jahren wegen des Verdachts des versuchten Mordes festgenommen. Die beiden Männer seien in Großbritannien geboren und hätten einen Migrationshintergrund.
Näheres zu den Hintergründen der Tat war zunächst nicht bekannt. Die Polizei stufte die Attacke als "schwerwiegenden Vorfall" ein.
Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz
Premierminister Keir Starmer (63) sprach von einem "schrecklichen Vorfall", der "zutiefst beunruhigend" sei. "Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen, und mein Dank gilt den Rettungskräften für ihren Einsatz", teilte der Regierungschef auf der Plattform X mit.
Welche Tatwaffe verwendet wurde, ist noch unklar. Zeugen sprachen Medienberichten zufolge von dramatischen Szenen.
Huntingdon liegt in der Grafschaft Cambridgeshire rund hundert Kilometer nördlich von London. Laut Polizei war der Zug auf dem Weg von Doncaster in die britische Hauptstadt. Die Einsatzkräfte wurden demnach um 19.42 Uhr (Ortszeit) wegen der Attacke alarmiert.
Ein Großaufgebot an Rettungs- und Polizeiwagen war im Einsatz. Der Bahnhof Huntingdon wurde nach Angaben des Streckenbetreibers National Rail gesperrt.
Die britische Innenministerin Shabana Mahmood (45) teilte auf X mit, sie sei "zutiefst bestürzt" über den Vorfall. Sie rief die Bevölkerung dazu auf, "in dieser frühen Phase Kommentare und Spekulationen zu vermeiden".
Neue Informationen zum Stand der Ermittlungen würden mitgeteilt, sobald es neue Erkenntnisse gebe.
Erstmeldung um 7.31 Uhr, zuletzt aktualisiert um 12.45 Uhr.
Titelfoto: Jamie Lashmar/PA Wire/dpa

