Wegen rassistischer Chats auf WhatsApp: Ex-Polizist entlassen

London - Die krisengeplagte Londoner Metropolitan Police ist erneut von einem Rassismus-Skandal erschüttert worden.

Bereits seit einigen Jahren sind gravierende Diskriminierungen, Rassismus und Sexismus ein großes Problem der Londoner Polizei. Immer wieder demonstrieren Bürger gegen die das System und die fehlenden Konsequenzen.
Bereits seit einigen Jahren sind gravierende Diskriminierungen, Rassismus und Sexismus ein großes Problem der Londoner Polizei. Immer wieder demonstrieren Bürger gegen die das System und die fehlenden Konsequenzen.  © Tolga Akmen/AFP

Ein früherer Polizist, der später als Grenzbeamter beim Innenministerium arbeitete, ist entlassen worden, weil er rassistische Nachrichten in WhatsApp-Gruppen geteilt haben soll, wie die BBC am Donnerstag berichtete.

Die Vorfälle waren durch Recherchen der BBC-Sendung "Newsnight" ans Licht der Öffentlichkeit gekommen.

Das Innenministerium bezeichnete die Nachrichten als "erbärmlich" und teilte mit, man verfolge in Fällen von Rassismus und Diskriminierung eine Null-Toleranz-Politik. Ein Mitglied der Belegschaft sei nach Bekanntwerden der Vorwürfe umgehend entlassen worden.

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Dem Bericht zufolge soll der Beschuldigte die WhatsApp-Gruppe, in der auch weitere frühere und aktuelle Polizisten von Scotland Yard Mitglied waren, gegründet und darin etwa rassistische Witze über die Flutkatastrophe in Pakistan geteilt haben.

Auch das Vorhaben der britischen Regierung, Asylsuchende nach Ruanda zu schicken, soll Thema gewesen sein – genauso wie Prinz Harry (38) und seine Frau Meghan (41).

Mehrere Mitglieder sollen der BBC zufolge Teil einer Einheit der Polizei gewesen sein, die das Parlament absichert und für den Schutz von Regierungsmitgliedern zuständig ist.

Kein Einzelfall bei der Londoner Polizei

Der neue Commissioner Mark Rowley (57) soll Ordnung in das Chaos der Londoner Metropolitan Police bringen.
Der neue Commissioner Mark Rowley (57) soll Ordnung in das Chaos der Londoner Metropolitan Police bringen.  © Carl de Souza/POOL/AFP

Es ist nicht der erste Skandal dieser Art in der Londoner Polizei: Immer wieder waren in den vergangenen Jahren Fälle von Diskriminierung und Rassismus ans Licht gekommen.

Den Tiefpunkt für Scotland Yard stellte der Mord an der Londonerin Sarah Everard (†33) durch einen Polizisten dar.

Mittlerweile hat Scotland Yard eine neue Führung: Der neue Chef, Mark Rowley (57), versprach umfassende Reformen und kündigte an, das Vertrauen in die Polizei wieder herstellen zu wollen.

Titelfoto: Tolga Akmen/AFP

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