Zahl der Scheidungen nach Corona-Lockdowns steigt deutlich
London - Die Zahl der Scheidungen in England und Wales ist im Zuge der Corona-Pandemie deutlich gestiegen.

2021 wurden 113.505 Ehen geschieden, wie das britische Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Das waren demnach 9,6 Prozent mehr als 2020.
In den Vorjahren war die Zahl der Scheidungen aber fast durchgehend gesunken. Mitte der 1990er Jahre wurden jährlich noch mehr als 150.000 Ehen getrennt.
Experten nannten als Gründe für den Anstieg einen Nachholeffekt, nachdem Familiengerichte wegen Covid-19 lange geschlossen hatten. Außerdem hätten sich viele Paare nach den ersten Corona-Lockdowns getrennt.
Entsprechend wurde damit gerechnet, dass die hohe Zahl die Spitze des Eisbergs darstelle, da Eheleute, die sich zu Beginn der Pandemie getrennt haben, nun schon zwei Jahre separat lebten.
In Deutschland gab es auch im vergangenen Jahr einen Rückgang. 2021 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 142.800 Ehen geschieden, knapp 1100 weniger als 2020.
Seit 2012 sinkt die Zahl hierzulande jährlich - mit Ausnahme eines leichten Anstiegs 2019.
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