Kurios: Bank fordert eigene Kunden zum Kündigen auf!

Halifax (Großbritannien) - Marketing-Patzer in Großbritannien! Weil die Halifax-Bank die Personalpronomen der Mitarbeitenden auf den Namensschildern aufdruckt, wollen zahlreiche Kunden ihre Konten kündigen. Der Social-Media-Manager begrüßt dies.

Dieser Twitter-Post ging nach hinten los! Zahlreiche Kunden wollen nun ihren Account bei der Halifax-Bank kündigen.
Dieser Twitter-Post ging nach hinten los! Zahlreiche Kunden wollen nun ihren Account bei der Halifax-Bank kündigen.  © ADRIAN DENNIS / AFP

"Wir streben nach Inklusion und Gleichberechtigung", lautet das Statement zu der Aktion bei Twitter. Die Bank hatte laut DailyMail Anfang der Woche einen Beitrag veröffentlicht, dass es den Mitarbeitenden erlaubt sei, ihre Pronomen auf dem Namensschild entsprechend zu zeigen.

In einem Post schrieb das Unternehmen "Pronomen sind wichtig" mit dem Hashtag "#ItsAPeopleThing" und postete dazu ein Foto des Namensschilds einer Mitarbeiterin, auf dem in Klammern stand (she/her/hers, auf Deutsch: sie/ihr/ihres).

Das Unternehmen erklärte den Schritt damit, dass dieser darauf ausgelegt sei, "versehentliche falsche Ansprache" zu vermeiden.

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Die Reaktionen in den sozialen Medien sind deutlich. Einige Social-Media-Nutzer haben angekündigt, die frühere Bausparkasse zu boykottieren, nachdem sie über Inklusion belehrt wurden.

Andere haben sogar ihre Kreditkarten zerschnitten oder reichten Beschwerde bei der Halifax-Bank über den Social-Media-Manager ein.

Social-Media-Manager fordert Kunden auf, Bankkonto zu kündigen

"Wenn Sie mit unseren Werten nicht einverstanden sind, können Sie Ihr Konto gerne schließen", schreibt der Social-Media-Manager auf dem Unternehmensprofil bei Twitter. Insgesamt mehr als 10.000 Nutzer protestieren gegen diesen Beitrag.

"Ich möchte keine Gespräche über Geschlechter führen, wenn ich in eine Bank gehe. Ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn Sie sich darauf konzentrieren, die Zinssätze zu senken", schreibt eine Userin.

Andere User sind der Bitte des Mitarbeitenden nachgekommen und haben ihre Accounts geschlossen. "Ich habe nach 19 Jahren meinen Halifax-Account geschlossen. Sie können sich ihre Pronomen in ihren/seinen A**** stecken", verkündet ein Nutzer deutlich, was er von der neuen Politik der Bank hält.

PR-Experten sehen Kundenumgang der Bank kritisch

PR-Experte Martin Townsend sagte: "Es ist erstaunlich, dass Sie etwas tun, um gut auszusehen und Tugend zu signalisieren - und am Ende sehen Sie aus wie die altmodischsten Mobber, die sagen: 'Wenn es dir nicht gefällt, kannst du gern gehen'."

Finanzexperte Matthew Lynn erklärte auf BBC Radio 4, dass es weniger an der Geschäftsführung liege, sondern an den jungen Menschen, die den Social-Media-Account betreuen. "Unternehmen müssen nicht aggressiv Stellung beziehen zu immer noch ziemlich spaltenden sozialen Themen. Es kommt wahrscheinlich auch nicht vom CEO (deutsch: Geschäftsführer) – es kommt von einem Haufen junger Menschen in den Zwanzigern, die den Twitter-Feed betreiben", so Lynn.

Er sieht die Schuld damit weniger bei der Geschäftsführung, sondern eher beim (vermeintlich jungen) Social-Media-Team.

Wie viele Kunden genau ihre Konten bei der Halifax-Bank gekündigt haben oder dies noch tun werden, ist unklar. Sicher ist jedoch, dass dieser Marketing-Plan zumindest auf dieser Ebene ein klassisches Eigentor gewesen ist.

Titelfoto: ADRIAN DENNIS / AFP

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