"Ich heirate mich selbst!" Influencerin zelebriert "Sologamie"

Vadodara - Kshama Bindu (24) aus dem west-indischen Bundesstaat Gujarat wird am 11. Juni im Beisein von Familie und Freunden heiraten. Niemand geringeren als sich selbst.

Kashma Bindu (24) ist sich selbst am nächsten und möchte das - entgegen aller Traditionen - auch gebührend zelebrieren.
Kashma Bindu (24) ist sich selbst am nächsten und möchte das - entgegen aller Traditionen - auch gebührend zelebrieren.  © Bildmontage: Screenshots/Instagram/kshamachy

Die 24-jährige Soziologieabsolventin hat vor, sich Mitte Juni in einer traditionellen Hindu-Zeremonie trauen lassen. Das berichtete unter anderem die britische "Daily Mail".

Bindu will damit die erste "Sologamie" des Landes begründen. Ihre Hochzeit mit sich selbst sei "ein tiefer Akt der Selbstakzeptanz" und sie habe sich dazu entschlossen, um anderen Frauen zu zeigen, dass sie selbstständig sein können.

Im Gespräch mit dem indischen Sender NDTV sagte Bindu: "Ich habe erkannt, dass ich keinen Märchenprinzen brauche, weil ich meine eigene Königin bin. Ich will den Hochzeitstag, aber nicht den nächsten Tag. Deshalb habe ich beschlossen, mich am 11. Juni selbst zu heiraten. Ich werde mich wie eine Braut kleiden, an den Ritualen teilnehmen, meine Freunde werden meiner Hochzeit beiwohnen und dann werde ich zu meinem Haus zurückkehren, anstatt mit dem Bräutigam zu gehen."

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In einem BBC-Interview fügte die Influencerin hinzu, dass die Feierlichkeiten am 11. Juni schon früh mit einem traditionellen Haldi-Bad beginnen werden, bei dem mit Öl und Wasser vermischte Gelbwurzel als Segen für eine gute Ehe auf den ganzen Körper aufgetragen wird.

Traditionelle indische Hochzeitsrituale mal anders

Hinduistische Hochzeiten sind riesengroße Spektakel, die mit allen Familienmitgliedern und Freunden gefeiert werden.
Hinduistische Hochzeiten sind riesengroße Spektakel, die mit allen Familienmitgliedern und Freunden gefeiert werden.  © 123rf/kuttipream

Bindu zieht das volle Programm durch. Neben dem Haldi-Bad wird auch ein Sangeet, eine weitere traditionelle Zeremonie mit Musik und Tanz, am selben Morgen stattfinden.

Die 24-Jährige lässt sich dann die Hände mit Henna bemalen und die Haare mit Zinnoberpulver färben, bevor sie zum Tempel geht.

Dort zündet sie ein heiliges Feuer an und geht sieben Schritte um das Feuer herum - eine Tradition, die normalerweise von beiden Partnern allein durchgeführt wird.

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Flitterwochen hat die junge Frau auch geplant. Nach ihrer Zeremonie fährt sie zwei Wochen nach Goa, um dort Urlaub zu machen.

Bindu, die sich als bisexuell bezeichnet, sagte, sie habe die Zustimmung ihres Vaters, eines Ingenieurs aus Südafrika, und ihrer Mutter, ebenfalls Ingenieurin aus Ahmedabad, für die "bräutigamlose" Zeremonie.

"Ich habe bereits einen Priester gebucht, der meine Trauung vollziehen wird", fügte sie hinzu. "Ich habe festgestellt, dass Selbsttrauungen in Indien nicht so beliebt sind wie im Westen. Daher habe ich beschlossen, diesen Trend zu starten und andere zu inspirieren. Vielleicht gefällt den Leuten meine Idee nicht, aber ich bin überzeugt, dass ich das Richtige tue."

Reaktionen auf Kashmas "Sologamie" im Netz

Sologamie wird rechtlicher Prüfung nicht standhalten

Kritiker werfen der jungen Frau vor, lediglich "Aufmerksamkeit zu suchen" und "das alles nur für den Erfolg zu tun". Von rechtlicher Seite sieht es für die Inderin und ihre Pläne auch nicht so rosig aus.

Krishnakant Vakharia, ein Anwalt am Obersten Gerichtshof Indiens, klärte auf, dass das Gesetz vorschreibt, dass zwei Personen eine Ehe schließen müssen - und dass "Sologamie" nicht als rechtmäßig anerkannt wird.

Chandrakant Gupta, ein weiterer hochrangiger Anwalt, fügte hinzu: "Das Hindu-Ehegesetz verwendet die Terminologie 'einer der Ehepartner', was einfach bedeutet, dass es zwei Personen geben muss, um die Ehe zu schließen."

Titelfoto: Bildmontage: Screenshots/Instagram/kshamachy

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