Jahrhundertflut in Australien: extreme Regenfälle bedrohen Menschen und Tiere!

Broome (Australien) - Eisstürme in Nordamerika, die Neujahrs-Hitzewelle in Europa und in Australien verwandeln sich viele Ortschaften aufgrund von Starkregen in Seen. Nicht nur Menschen, sondern auch Kängurus und Co. sind in Panik. Dabei ist Sommer in Australien - und mancherorts drohen Buschbrände.

Ein Känguru und eine Kuh haben sich auf einen überfluteten Highway verirrt.
Ein Känguru und eine Kuh haben sich auf einen überfluteten Highway verirrt.  © Supplied/ANDREA MYERS/AAP/dpa

Extreme Regenfälle haben in Teilen Westaustraliens eine Jahrhundertflut ausgelöst. Betroffen sind vor allem mehrere Ortschaften in der auch bei Touristen aus aller Welt beliebten Kimberley-Region.

Die Gemeinde Fitzroy Crossing war am Mittwoch bereits von der Außenwelt abgeschnitten, andere Orte könnten bald folgen. Den Notdiensten zufolge wird es vermutlich eine Woche dauern, bis der Ort mit 1200 Einwohnern wieder auf dem Landweg zugänglich ist.

"So ein Hochwasser sieht man wohl nur einmal im Leben", zitierte die Nachrichtenagentur AAP eine Augenzeugin. "Leute, die schon lange hier leben, sagen, dass sie so etwas noch nie gesehen haben."

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Der nahegelegene Great Northern Highway, der die Metropole Perth mit der nördlichen Hafenstadt Wyndham verbindet, ist in beide Richtungen unpassierbar.

Viele Bewohner wurden mit Hubschraubern in die Stadt Broome ausgeflogen. Für die Verbliebenen brachten Helikopter Lebensmittel, da auch der Supermarkt des Outback-Örtchens unter Wasser stand.

Menschen und Tiere gleichermaßen bedroht

Dieses durchnässte Känguru ruht sich inmitten der Wassermassen aus und hält sich an einer Steinkante fest.
Dieses durchnässte Känguru ruht sich inmitten der Wassermassen aus und hält sich an einer Steinkante fest.  © Andrea Myers/ANDREA MYERS/AAP/dpa

Der Minister für die Notdienste in der Region, Stephen Dawson, sagte, die Situation sei gefährlich und verändere sich ständig. "Wir haben so einen Regen schon seit mindestens 100 Jahren nicht mehr gesehen", erklärte er. "Es ist schockierend, wie hoch das Wasser steht."

Nicht nur Menschen waren in Gefahr, sondern auch die Tierwelt: Auf Aufnahmen des Senders 9News war zu sehen, wie Kängurus und Kühe versuchten, sich vor den Fluten in Sicherheit zu bringen. Wallabys flüchteten auf Veranden von Häusern, um ihr Leben zu retten. Die Behörden warnten auch vor Schlangen in den Wasserfluten.

Die extremen Regenfälle seien Ausläufer des tropischen Zyklons "Ellie", der vor zwei Wochen aufs Land getroffen war, sagten Meteorologen. Sie erwarteten bis zum Donnerstag weitere starke Regenfälle.

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Die wilde und spektakuläre Region Kimberley liegt im Norden zwischen dem Indischen Ozean und der Tanamiwüste. Die Landschaft mit faszinierenden Gesteinsformationen und traumhaften Stränden lockt Touristen aus aller Welt. Auch für andere Landesteile, wie den Süden von Queensland und rund um Sydney, sagten Experten schwere Unwetter voraus.

Titelfoto: Andrea Myers/ANDREA MYERS/AAP/dpa

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