Krise in Peru: Präsident will Parlament entmachten - viele Tote!

Lima (Peru) - Die Regierung in Peru hat angesichts der zunehmend gewaltsamen Proteste gegen die Absetzung von Präsident Pedro Castillo (53) den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt.

Der ehemalige Dorfschullehrer Pedro Castillo (53) wurde erst im Juli letzten Jahres zu Präsidenten des Andenstaates gewählt. Dann versuchte er das Parlament zu entmachten. Jetzt versinkt das Land im Chaos.
Der ehemalige Dorfschullehrer Pedro Castillo (53) wurde erst im Juli letzten Jahres zu Präsidenten des Andenstaates gewählt. Dann versuchte er das Parlament zu entmachten. Jetzt versinkt das Land im Chaos.  © Karel Navarro/Presidencia Peru/dpa

Dieser gilt laut Außenminister Luis Alberto Otárola für 30 Tage, wie die peruanische Nachrichtenagentur Andina am Mittwoch berichtete.

Die Polizei würde mit Unterstützung der Streitkräfte die innere Ordnung aufrechterhalten, sagte Otárola demnach. Damit gebe die Regierung eine "energische und nachdrückliche" Antwort auf gewaltsame Akte, Vandalismus und die Blockade von Straßen.

Mit der Auflösung des Kongresses hatte der Linkspolitiker Castillo einem Misstrauensvotum im Parlament zuvorkommen wollen.

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Sowohl sein Kabinett als auch die Opposition warfen ihm einen Staatsstreich vor, weshalb der frühere Dorfschullehrers am Mittwoch vergangener Woche des Amtes enthoben und festgenommen wurde.

Unterstützer des gestürzten Präsidenten errichten Straßensperren.
Unterstützer des gestürzten Präsidenten errichten Straßensperren.  © Lucas Aguayo Araos/dpa
Polizisten feuern Tränengasgranaten in die Menge. Zuvor hat die Regierung den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt
Polizisten feuern Tränengasgranaten in die Menge. Zuvor hat die Regierung den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt  © Martin Mejia/AP/dpa

Schwere Ausschreitungen erschüttern den Andenstaat: Castillos Anhänger wollen seine Freilassung erzwingen

Im Süden und Südosten des südamerikanischen Landes, wo Castillo besonders viele Anhänger hat, kam es in den vergangenen Tagen zu teils gewaltsamen Protestaktionen sowie Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten. Für einige Regionen galt bereits der Ausnahmezustand.

Laut der Ombudsfrau für Menschenrechte, Eliana Revollar, wurden mehrere Menschen durch Schüsse getötet, unter ihnen zwei Minderjährige. Der Flug- und Zugverkehr in verschiedenen Gegenden des Andenlandes wurde ausgesetzt, das Polizeiaufgebot auf den Straßen der Hauptstadt Lima erhöht. Tausende Menschen forderten den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin Dina Boluarte, die Auflösung des Parlaments, baldige Neuwahlen und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten.

Das oberste Gericht lehnte den Berufungsantrag gegen seine U-Haft ab.

Titelfoto: Montage: Karel Navarro/Presidencia Peru/dpa, Lucas Aguayo Araos/dpa, Martin Mejia/AP/dpa

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