Letzter Überlebender von SS-Massaker gestorben

Oradur-sur-Glane - Der letzte Überlebende des SS-Massakers im französischen Ort Oradour-sur-Glane ist tot. Robert Hébras (97) sei am Samstagmorgen gestorben, teilte der Nationale Gedenkverein im Namen der Familie und des Bürgermeisters mit.

Robert Hébras (†97) wurde zu seinem 90. Geburtstag mit dem deutschen Verdienstkreuz ausgezeichnet. (Archivbild)
Robert Hébras (†97) wurde zu seinem 90. Geburtstag mit dem deutschen Verdienstkreuz ausgezeichnet. (Archivbild)  © Pascal Lachenaud/AFP/dpa

Am 10. Juni 1944 hatten Soldaten eines Waffen-SS-Panzerregiments das Dorf in Zentralfrankreich innerhalb weniger Stunden ausgelöscht. Frauen und Kinder sperrten sie in eine Kirche ein und zündeten diese an.

Die Männer wurden erschossen. 643 Menschen kamen ums Leben. Nur wenige Einwohner konnten entkommen.

Der Ort wurde zu einem Symbol für Nazi-Kriegsverbrechen im besetzten Frankreich.

Frau schreit bitterlich um Hilfe: Sekunden zuvor näherte sich ihr ein Mann
Aus aller Welt Frau schreit bitterlich um Hilfe: Sekunden zuvor näherte sich ihr ein Mann

In dem zerstörten Dorf nordwestlich von Limoges, dessen Ruinen erhalten blieben, wurde 1999 ein Gedenkzentrum eingerichtet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte Hébras vor einem Jahr mit dem nationalen Verdienstorden ausgezeichnet. Hébras habe für die Freiheit gekämpft und die Werte Frankreichs verteidigt, sagte Macron.

Außerdem habe er zum deutsch-französischen Frieden beigetragen. Der Überlebende hatte sich unter anderem für deutsch-französische Jugendbegegnungen eingesetzt.

Titelfoto: Pascal Lachenaud/AFP/dpa

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