Massengräber in Wald entdeckt - 58 Sekten-Mitglieder tot-gehungert: Anführer festgenommen

Malindi (Kenia) - Grauenhaft: In Kenia wurden die Leichen von 58 Personen in einem Wald gefunden. Sie alle sollen Mitglied in einer Sekte gewesen sein. Offenbar hungerten sich die Menschen auf Geheiß ihres Sektenführers zu Tode, hofften so "Jesus zu treffen".

Sektenführer Pastor Paul Mckenzie zwang seine Anhänger sich zu Tode zu hungern.
Sektenführer Pastor Paul Mckenzie zwang seine Anhänger sich zu Tode zu hungern.  © Facebook/Adede Owalla

Dieser Fall sorgt derzeit für Schockwellen in Kenia. In den Wäldern von Shakahola, im Süden des Landes, soll ein besonders übler Sektenführer auf Menschenfang gewesen sein.

Pastor Paul Mckenzie behauptete in ständigem Kontakt mit Jesus zu stehen und erklärte, genau zu wissen wie man "schneller" in den Himmel kommt.

Seine Anhänger glaubten ihm, übergaben dem falschen Propheten ihr Vermögen und hungerten sich auf seinen Befehl zu tote. Immerhin könne man so "Jesus treffen", predigte der Sektenführer.

Frau lässt Big Mac mehr als ein Jahr unangetastet: Das Ergebnis ist echt verstörend
Aus aller Welt Frau lässt Big Mac mehr als ein Jahr unangetastet: Das Ergebnis ist echt verstörend

Wer nicht fasten wollte, dem drohte der Scharlatan dagegen mit "apokalyptischer Verdammnis", berichtet die Zeitung The Standard. Während seine Anhänger hungerten, war der Sektenführer wohlgenährt - er verzichtete aufs Fasten.

Mehrere Hundert Menschen sollen dem falschen Propheten gefolgt sein und sich seiner Sekte "Good News International Church" angeschlossen haben.

Kenianische Soldaten tragen einen entkräfteten Mann aus dem Sekten-Wald.
Kenianische Soldaten tragen einen entkräfteten Mann aus dem Sekten-Wald.  © Yasuyoshi CHIBA / AFP
58 Tote konnten bislang gefunden werden. Doch 112 Menschen werden noch vermisst.
58 Tote konnten bislang gefunden werden. Doch 112 Menschen werden noch vermisst.  © DPA/Uncredited/AP

Dieses Bild soll den Sektenführer beim Schlemmen zeigen

Massengräber im Wald gefunden: Anführer der Hunger-Sekte im Gefängnis

So mussten die Sekten-Mitglieder hausen. Der falsche Prophet soll sie auch um ihr Erspartes gebracht haben.
So mussten die Sekten-Mitglieder hausen. Der falsche Prophet soll sie auch um ihr Erspartes gebracht haben.  © Yasuyoshi CHIBA / AFP

Mitte April flog die Sache auf. Ein Aussteiger offenbarte sich den Behörden, führte die Polizei zum Haus des Kultführers. Dort entdeckten die Ermittler vier Leichen und befreiten 15 entkräftete Menschen aus den Klauen der Hunger-Sekte. Darunter auch Minderjährige.

Für viele Kenianer unverständlich: Der Sektenführer blieb zunächst auf freiem Fuß, stellte sich zwei Tage später der Polizei. Seitdem sitzt er im Gefängnis.

Am Wochenende überschlugen sich dann die Ereignisse. Auf dem Anwesen der Sekte, ein mehr als 300 Hektar großes Waldstück, fand man mehrere Massengräber.

Eltern besuchen ihre Tochter ohne Vorwarnung: Der Grund geht ans Herz
Aus aller Welt Eltern besuchen ihre Tochter ohne Vorwarnung: Der Grund geht ans Herz

Wie das Portal Nation berichtet, vermutet die Polizei, dass nicht alle Toten verhungerten. Mehrere Sektenmitglieder sollen eines gewaltsamen Todes gestorben sein, wurden anschließend im Wald verscharrt.

Bislang haben die Behörden 58 Tote bestätigt. Doch die Angst ist groß, dass es weit mehr Opfer geben könnte. Mehr als 112 Sektenmitglieder gelten als vermisst. Einige von ihnen sollen sich im Sekten-Wald versteckt halten.

Die Regierung des afrikanischen Landes hat indes eine härtere Gangart bei extremen religiösen Gruppierungen angekündigt. Präsident Ruto verglich die Sektenführer mit Terroristen. "Diese Leute gehören ins Gefängnis", sagte er am Montag.

Viele dürften sich beim mörderischen Treiben der Shakahola-Sekte an einen besonders üblen Fall aus Thailand erinnert fühlen. Im vergangenen Jahr flog dort ein Sektenführer auf, der von seinen zumeist älteren Anhängern verlangte, dass diese sich mit seinen Exkrementen einzureiben haben und die Körperflüssigkeiten von Verstorbenen als "heilige Medizin" feilbot.

Titelfoto: Montage: YASUYOSHI CHIBA / AFP, Facebook/Adede Owalla

Mehr zum Thema Aus aller Welt: