Nach dramatischem Knast-Ausbruch: Gefährlicher Kartell-Killer auf der Flucht!
Dallas (USA) - Seit zehn Tagen ist ein hochgefährlicher Häftling in Texas auf der Flucht. Zuvor konnte der Mann mehrere Gefängniswärter ausschalten. Die Behörden haben alle Hebel in Bewegung gesetzt. Wo ist Gonzalo Lopez (46)?
Am 12. Mai holten mehrere Wärter Lopez aus seiner Zelle. Der Mann gilt als Hochrisiko-Häftling, hat zuvor für die mexikanische Mafia gemordet. Lopez wurde zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt.
An diesem Tag sollte der 46-Jährige für eine medizinische Untersuchung in ein anderes Gefängnis gebracht werden. Doch dort kam er nie an, wie die Gefängnis-Behörde von Texas auf Facebook einräumen musste.
Denn Lopez konnte eine selbstgebaute Waffe mit in den Gefangenentransporter schmuggeln. Damit konnte der Killer zunächst unerkannt seine Handschellen öffnen. Anschließend löste er Schrauben der Transportzelle, befreite sich aus dieser und gelangte so zum Fahrer, wie "CNN" berichtete.
"Er geriet in eine körperliche Auseinandersetzung mit Officer Smith, der den Bus fuhr, stach Smith mit einem Gegenstand in die linke Hand", so ein Gefängnissprecher.
Es muss ein Kampf auf Leben und Tod gewesen sein, denn der Häftling hatte es offenbar auf die Dienstwaffe des Officers abgesehen.
Schüsse bei Flucht von Gonzalo Lopez
Anschließend kam ein weiterer Gefängniswärter und zückte seine Schrotflinte. Der Killer floh aus dem Bus, die beiden Beamten hinterher.
Schüsse fielen, verfehlten Lopez allerdings.
Die Situation blieb unübersichtlich, der Häftling nutzte das aus, sprang wieder in den Bus, setzte sich ans Steuer und fuhr los.
Weit kam er aber nicht, denn die beiden Wärter feuerten mit Revolver und Schrotflinte auf die Reifen des Busses.
Nach einer Meile war Schluss, Lopez setzte seine Flucht zu Fuß fort. Seitdem wurde er nicht mehr gesehen.
Hohe Belohnung ausgelobt
"Manhunt" nach Gonzalo Lopez wird intensiviert
Die Behörden haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, den Mörder zu ausfindig zu machen. Mehr als 600 Polizisten - teilweise auf Pferden - durchkämmen die dünnbesiedelte Landschaft.
Dabei wurden auch Spürhunde und sogar Flugzeuge angefordert.
Den Bewohnern von Leon County wurde zudem dringend empfohlen, zu Hause zu bleiben und wachsam zu sein.
Der Unmut auf die Behörden aber wächst. Viele Texaner wollen die Sache jetzt offenbar selbst in die Hand nehmen. Mehr als eine Million registrierte Waffen soll es in dem Bundesstaat geben.
Für Hinweise, die zur Ergreifung des Kartellmörders führen, wurden mittlerweile 50.000 US-Dollar (umgerechnet etwa 47.000 Euro) ausgelobt. Am zweiten Tag der Flucht waren es lediglich 14.000 Euro.
Lopez ist seit zehn Tagen auf der Flucht, er ist hochgefährlich und hat nichts zu verlieren - eine gefährliche Situation!
Titelfoto: Montage: Facebook/Texas Department of Criminal Justice