Nach Flugzeugabsturz: Mann überlebt zehn Tage in extremer Wildnis!
Jakutsk (Russland) - Drei Männer brachen mit einem Flugzeug auf. Doch die Antonov AN-30 stürzte mitten in der unwegsamen Wildnis der Taiga Jakutiens ab. Als die Rettungskräfte nach zehn Tagen zum Wrack gelangten, fanden sie einen Überlebenden. Das ist seine Geschichte.
Pawel Kriwoschapkin ist ein Überlebender.
Am 21. Juni brach der 37-Jährige mit zwei weiteren Männern mit dem Flugzeug zu einer entlegenen Silbermine auf, wie Daily Star berichtet.
Es war wohl ein Routineflug. Die Männer waren Profis, die Antonow AN-30 soll in gutem Zustand gewesen sein.
Doch dann brach der Funkkontakt ab, die Maschine verschwand vom Radar.
Die Einsatzkräfte standen vor einem Dilemma. Denn die Absturzstelle ist extrem unzugänglich, im Umkreis von 100 Kilometern wohnt keine Menschenseele.
Dazu kommt die extrem unberechenbare Wildnis der Taiga: Wölfe, Braunbären und plötzliche Wetterstürze.
Pawels Chancen waren extrem schlecht.
Mit jedem Tag wurde seine Rettung unwahrscheinlicher. Doch dann fanden die Rettungsmannschaften ihn: Abgemagert, mit mehreren Knochenbrüchen und einer schlimmen Gehirnerschütterung.
Der 37-jährige Minenarbeiter wurde sofort in ein Hospital in die Gebietshauptstadt Jakutsk geflogen und medizinisch versorgt.
Auch weil er die Taiga kennt, überlebte Pawel
Die Absturzstelle liegt inmitten unberührter Natur
Pawel gab die Hoffnung nie auf
Noch im Krankenhaus erzählte er dem Fernsehsender Swesda, wie er es geschafft hat, allen Widrigkeiten zum Trotz, zu überleben.
Es begann alles, nachdem das Flugzeug plötzlich in heftigen Nebel geraten war. Offenbar verlor der Pilot die Orientierung. Dann stürzte die Maschine ab.
Pawel sagt: "Als ich wieder zu mir kam, war alles um mich herum mit Rauch gefüllt."
Pilot und Co-Pilot starben bei dem Aufprall. Pawel konnte ihnen nicht mehr helfen, sie verbrannten im Cockpit.
Pawel wusste, was zu tun war: "Ich musste aus dem Flugzeug raus. Ich brach das Schloss der Tür auf."
Pawel bastelt Fahne, um auf sich aufmerksam zu machen
"Ich sah einen Fluss und einige Spuren in Richtung dieser Hütte. Es war der Winterweg eines Rentierzüchters, und ich ging ihn entlang."
Dann fand er eine Jagd-Hütte. "In der Hütte fand ich mehrere Packungen Instant-Nudeln." Das rettet ihn wohl das Leben, denn er war zu verletzt, um auf Nahrungssuche zu gehen.
Er erzählte, wie er jeden Tag die Hubschrauber der Suchmannschaften gehört hatte. Mit einer selbstgebastelten Fahne wollte er die Retter auf sich aufmerksam machen.
"Ich zwang mich, einmal am Tag aufzustehen, und jeden Tag ging ich mit einer Fahne hinaus, in der Hoffnung, dass mich jemand sehen würde."
Es sollte zehn Tage dauern, bis die Retter das Wrack der AN-30 fanden.
Pawel ist jetzt wieder mit seiner Familie vereint
Für viele ist der 37-Jährige jetzt ein Held: Weil er nie aufgab, immer an seine Rettung glaubte, wurde er letztendlich gerettet.
Mittlerweile ist Pawel auf dem Weg der Besserung. Wie es aus russischen Medienberichten heißt, soll er sich überraschend schnell erholt haben. Mittlerweile konnte er das Krankenhaus wieder verlassen.
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