Dorfbewohner haben Angst: Wölfe beißen ihre Hunde und Katzen
Garby (Polen) - Die Bewohner im polnischen Dorf Garby leben in Angst - und sie haben es satt, so zu leben! Der Grund? In den Wäldern rund um Poznan treibt seit rund drei Jahren ein Rudel Wölfe sein Unwesen.

Dramatisch: Das derzeit siebenköpfige Rudel wachse immer weiter, weil die Tiere sich immer weniger an der Anwesenheit der Menschen stören, berichtet die polnische Zeitung Głos Wielkopolski.
Zwar freue man sich über das Vorkommen der Wölfe in den Wäldern, nicht aber in den Wohngebieten. Sie hätten sich auch schon den Häusern genähert und Haustiere attackiert.
Beispielsweise seien bereits im November mindestens zwei Hunde von den Raubtieren gebissen worden, auch tote Katzen mit entsprechenden Merkmalen habe man gefunden.
Einen großen Schreck erlebte zudem ein Nachbar, der mit seinen Hunden spazieren ging.
Etwa 200 Meter von seinem Haus entfernt nahm er den Vierbeinern die Leine ab. Plötzlich seien zwei Wölfe aus dem angrenzenden Feld gesprungen und hätten den Mann angegriffen.
In den sozialen Medien warnte die Polizei in der vergangenen Woche davor, Haustiere alleine laufen zu lassen, weil die Wölfe sie als Konkurrenten bei der Futtersuche ansehen könnten - oder als Fressopfer.
Umsiedlung der Wölfe gefordert
Doch die Bewohner sind zunehmend besorgt und forderten deshalb nun - neben der Installation von Kamerafallen - eine Umsiedlung des Rudels. Der Wolfs-Experte Prof. Andrzej Bereszyński, der früher an der Universität in Poznan lehrte, hat zwar Verständnis für die Leute aus den Dörfern, findet aber nicht, dass man ihre Bitte unterstützen sollte. Erstens wäre es schwierig, die Tiere an einen anderen Ort zu bringen. Zweitens könnte das Rudel das Territorium anderer Wölfe betreten.
Drittens könnten die Auswirkungen tragisch sein. Denn ein Teil der umgesiedelten Wölfe könnte in dem unbekannten Gebiet vor Hunger sterben, während der Rest versuchen würde, in der Nähe von Häusern nach Nahrung zu suchen.
Titelfoto: 123rf.com/Piotr Krześlak