Der Hahn bleibt zu: Gazprom nimmt Gas-Transport durch Nord Stream 1 nicht wie geplant wieder auf

Moskau - Durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 wird von diesem Samstag an anders als angekündigt weiterhin kein Gas fließen.

Was läuft bei Gazprom?
Was läuft bei Gazprom?  © Stefan Sauer/dpa

Das teilte der russische Staatskonzern Gazprom am Freitag bei Telegram mit.

Grund sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja. Bis zur Beseitigung bleibe der Gasdurchfluss gestoppt. Es war damit gerechnet worden, dass nach Abschluss der angekündigten dreitägigen Wartungsarbeiten ab Samstagmorgen wieder Gas durch die Leitung fließt.

Gazprom zufolge ist das Leck bei den gemeinsam mit Experten von Siemens Energy erledigten Wartungsarbeiten an der Station festgestellt worden. Das ausgetretene Öl sei an mehreren Stellen gefunden worden.

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Es sei nicht möglich, den sicheren Betrieb der letzten dort noch verbliebenen Gasturbine zu garantieren. Schon in der Vergangenheit sei es zu solchen Ölaustritten gekommen, hieß es.

Ein Brief über die Beanstandungen am Aggregat Trent 60 mit der Nummer 24 und über die notwendigen Reparaturen sei an den Chef von Siemens Energy, Christian Bruch, gegangen, teilte Gazprom weiter mit.

Kremlsprecher Dmitri Peskow nimmt Stellung

Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Kremlsprecher Dmitri Peskow.  © Alexei Nikolsky/POOL SPUTNIK KREMLIN/AP/dpa

Zuvor waren erste Gaslieferungen für Samstagmorgen angekündigt worden. Das ging aus vorläufigen Daten der Website der Nord Stream AG hervor. Demnach waren ab Samstagmorgen 2.00 Uhr wieder Gaslieferungen vorgemerkt worden.

Der Umfang der angekündigten Lieferungen entsprach zunächst dem Niveau vor der Unterbrechung, also etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge und damit täglich 33 Millionen Kubikmeter Erdgas. Am späten Freitagnachmittag zeigten die vorläufigen Daten dann nur noch eine kaum nennenswerte Menge an.

Seit Mittwochmorgen fließt kein Gas durch die zuletzt wichtigste Leitung für russisches Gas nach Deutschland. Grund sind laut dem russischen Energiekonzern Gazprom Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation. Das Unternehmen hatte angekündigt, dass der Lieferstopp bis zum 2. September andauern werde.

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Der russische Energieriese Gazprom sei nicht schuld daran, dass die Zuverlässigkeit der Leitung durch die Ostsee gefährdet sei, hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Mittag gesagt. Es gebe keine technischen Reserven.

"Es läuft nur eine Turbine", sagte er auf die Frage eines Journalisten nach möglichen weiteren Unterbrechungen.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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