Frachtairline CLG stellt wegen Russland-Sanktionen Betrieb ein: Kündigung für alle Mitarbeiter

Halle/Leipzig - Die Leipziger Frachtairline CLG stellt wegen der Sanktionen gegen Russland ihren Betrieb ein. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Lucas Flöther aus Halle ist es bisher nicht gelungen, einen Investor zu finden, wie ein Sprecher des Insolvenzverwalters am Dienstag mitteilte.

Erst 2019 hatte die CLG ihre Tätigkeit mit Sitz auf dem Leipziger Flughafen aufgenommen. (Archiv)
Erst 2019 hatte die CLG ihre Tätigkeit mit Sitz auf dem Leipziger Flughafen aufgenommen. (Archiv)  © DPA/ Jan Woitas

Allen Mitarbeitern werde voraussichtlich in dieser Woche gekündigt. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet.

Demnach hatte das Luftfahrt-Bundesamt bereits Anfang März entschieden, dass die vier Maschinen der Gesellschaft nicht mehr abheben dürfen.

Der Grund für die Stilllegung hängt mit der Eigentümerstruktur der Airline zusammen. Die CLG ist eine hundertprozentige Tochter der britischen Cargo-Logic Holding. Deren Eigentümer ist ein Russe, der auf der Sanktionsliste der Europäischen Union steht. Im Mai hatte CLG Insolvenz angemeldet.

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"Es gab auch eine Reihe von Interessenten, die sich vielfach aufgrund der unklaren Sanktionslage zurückgezogen haben", sagte Flöther der Zeitung.

In Gesprächen mit dem Bundesverkehrsministerium sei zwar erreicht worden, dass die insolvente Airline von der Sanktionsliste gestrichen wurde. Doch es fehle nun an Geld und Investoren für die Fortführung.

Die CLG hat rund 100 Mitarbeiter und flog vor allem für den Logistiker DHL, der am Flughafen Leipzig/Halle sein europäisches Logistikkreuz betreibt.

Titelfoto: DPA/ Jan Woitas

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