Schüsse in russischem Musterungsbüro: Rekrut (25) eröffnet Feuer!

Ust-Ilimsk (Russland) - Ein 25-Jähriger hat am Montagmorgen in einem Büro der russischen Armee um sich geschossen. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich viele Rekruten in dem Gebäude auf. Nach ersten Berichten wurde der Leiter der Einrichtung schwer verletzt. Der Schütze wurde verhaftet.

Ein 25-Jähriger hat in einem Büro der russischen Armee um sich geschossen, und den Leiter der Musterungsstelle schwer verletzt.
Ein 25-Jähriger hat in einem Büro der russischen Armee um sich geschossen, und den Leiter der Musterungsstelle schwer verletzt.  © Twitter/Gerashchenko_en

Wie das russische Medium Lenta.ru berichtet, passierte der Zwischenfall in der sibirischen Stadt Ust-Ilimsk, etwa 5000 Kilometer östlich von Moskau.

Nach ersten Informationen schoss ein Rekrut mit einer Langwaffe auf den Leiter des lokalen Militärregistrierungs- und Einberufungsamtes. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich viele Rekruten in dem Gebäude auf.

Der Mann wurde mit schweren Verletzungen in ein nahe gelegenes Krankenhaus eingeliefert, wie der Gouverneur der Oblast Irkutsk auf seinem Telegram-Kanal mitteilte. Das Opfer befindet sich in einem kritischen Zustand. Man habe den Schützen verhaftet und identifiziert, hieß es. Er sei bei seiner Festnahme angeschossen worden.

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Demnach soll es sich bei dem Angreifer um den 25-jährigen Ruslan Z. handeln. Der zuletzt Arbeitslose sollte sich offenbar zur Musterung in der Armeeeinrichtung einfinden.

Videos auf den sozialen Medien zeigen den Angriff im Detail. Darauf zu sehen, wie der Mann, der offenbar taktische Ausrüstung trägt, an den Offizier herantritt und schießt. Danach bricht Panik aus, Menschen verlassen fluchtartig den Raum.

Bereits vor wenigen Tagen soll es in der russischen Stadt Uryupinsk zu einem anderen Zwischenfall gekommen sein: Ein Mann soll ein Musterungsbüro mit einem Molotow-Cocktail angegriffen haben. Verletzt wurde niemand.

Video: Mann zündet Musterungsstelle mit Molotow-Cocktail an

Widerstand gegen Teilmobilisierung wächst

Nach einem Erlass von Wladimir Putin (69) sollen in den nächsten Tagen und Wochen bis zu 300.000 neue Soldaten mobilisiert werden und in der Ukraine zum Einsatz kommen. Die meisten von ihnen sollen offenbar im Hinterland rekrutiert werden.

Dagegen mehrt sich Widerstand: Tausende Menschen gehen seither in Moskau und St. Petersburg auf die Straße. Und auch aus anderen Landesteilen wurden Proteste gemeldet.

Titelfoto: Twitter/Gerashchenko_en

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