Mindestens 40 Tote nach heftiger Explosion in Kohlebergwerk

Bartin - Mindestens 40 Menschen sind bei einer schweren Explosion in einem Kohlebergwerk im Norden der Türkei ums Leben gekommen.

Krankenwagen stehen nach der Explosion am Eingang des Bergwerks in Amasra in der türkischen Schwarzmeerküstenprovinz Bartin.
Krankenwagen stehen nach der Explosion am Eingang des Bergwerks in Amasra in der türkischen Schwarzmeerküstenprovinz Bartin.  © Uncredited/IHA/AP/dpa

"Wir haben insgesamt 40 Tote gezählt, 58 Bergleute konnten sich selbst retten", sagte Innenminister Süleyman Soylu (52) am Samstag vor Ort. Das Ende der Bergungsarbeiten stehe kurz bevor, sagte Energieminister Fatih Dönmez (57).

Laut Gesundheitsminister Fahrettin Koca (57) wurden mindestens 11 Menschen bei dem Unglück am Freitagabend in der staatlich betriebenen Mine im Bezirk Amasra am Schwarzen Meer verletzt.

Rettungskräfte der türkischen Hilfsorganisation Roter Halbmond und des Katastrophenschutzes versuchten mehr als 15 Stunden nach der Explosion, Verschüttete zu retten, wie auf Bildern des TV-Senders NTV zu sehen war.

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Mutmaßlich sei Grubengas in dem 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara gelegenen Bergwerk explodiert, hatte Dönmez gesagt. Die genaue Ursache war aber weiter unklar.

Von der Mine stieg am Samstag Rauch auf. Es werde vermutet, dass es weiter brenne, berichtete NTV. Noch am Samstag wollte die Regierung eine Pressekonferenz zu dem Unglück geben.

Nach Angaben des türkischen Innenministers Süleyman Soylu befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 110 Arbeiter in der Mine, davon 49 in einem gefährdeteren tieferen Teil. 36 Bergarbeiter wurden laut Gouverneursamt von der Unfallstelle in Sicherheit gebracht.

Bergleute tragen die Leiche eines Opfers nach der Explosion davon.
Bergleute tragen die Leiche eines Opfers nach der Explosion davon.  © Nilay Meryem Comlek/Depo Photos/AP/dpa

Türkischer Präsident Erdogan besucht Unglücksort

Präsident Recep Tayyip Erdogan (68) teilte auf Twitter mit, er werde den Unglücksort am Samstag besuchen, um die Rettungsmaßnahmen zu "koordinieren". Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden.

Die größte Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, teilte mit, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion in dieser Mine gewarnt worden sei.

In den vergangenen Jahren gab es schwere Minenunfälle in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorschriften. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen.

Erstmeldung von 7.43 Uhr, zuletzt aktualisiert um 11.09 Uhr.

Titelfoto: Nilay Meryem Comlek/Depo Photos/AP/dpa

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