U-Haft für 74-Jährigen nach Briefbombenserie: Verbindung zum Ukraine-Krieg bestätigt!

Madrid - Rund zwei Monate nach einer Anschlagsserie mit mehreren Briefbomben in Spanien hat sich der Verdacht gegen einen Rentner erhärtet.

Die sechs Briefbomben wurden im November 2022 innerhalb kürzester Zeit an hohe Institutionen adressiert.
Die sechs Briefbomben wurden im November 2022 innerhalb kürzester Zeit an hohe Institutionen adressiert.  © Carlos Luján/EUROPA PRESS/dpa

Der 74-Jährige werde in Untersuchungshaft ohne Recht auf Freilassung gegen Kaution genommen, teilte die spanische Justiz am Freitag mit. Der Verdächtige war am Mittwoch in Miranda de Ebro rund 300 Kilometer nördlich von Madrid festgenommen worden.

Der zuständige Ermittlungsrichter am Nationalen Staatsgerichtshof in Madrid beschuldige den Mann wegen der mutmaßlichen Sendung von insgesamt sechs Briefbomben des Terrorismus in vier sowie des schweren Terrorismus in zwei Fällen, hieß es.

Die spanische Regierung hatte seinerzeit nicht ausgeschlossen, dass die Briefbomben-Serie Ende November mit dem Krieg in der Ukraine im Zusammenhang stehen könnte.

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Die sechs Sendungen waren unter anderem an Ministerpräsident Pedro Sánchez (50) sowie an die Botschaften der USA und der Ukraine verschickt worden.

Auch ein Rüstungsunternehmen, das Produkte an die Ukraine lieferte, sowie Verteidigungsministerin Margarita Robles (66) und das EU-Satellitenzentrum auf dem Luftwaffenstützpunkt Torrejón hatten Briefbomben erhalten.

Kein terroristischer Hintergrund, aber eine klare Verbindung zum Ukraine-Krieg

Der Richter betonte in seinem Bericht, es gebe zwar keine Indizien darauf, dass der Mann einer terroristischen Bande oder einer organisierten Gruppe angehöre. Aber alles deute daraufhin, dass die Aktion von einer Person mit Verbindungen zu Russland mit dem Ziel durchgeführt worden sei, Unterstützer der Ukraine zu treffen.

Wie Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten, enthielten die Sendungen selbst gebastelte Mechanismen mit einer relativ geringen Menge an pyrotechnischem Material und mit kleinen Metallkugeln. Nur eine Sendung explodierte.

Ein Mitarbeiter der ukrainischen Botschaft wurde dabei an der Hand verletzt.

Titelfoto: Carlos Luján/EUROPA PRESS/dpa

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