Mann schießt in Krankenhaus um sich - vier Tote

Washington - Gut eine Woche nach dem Massaker in einer Grundschule in Texas hat ein Mann im US-Bundesstaat Oklahoma das Feuer in einem Krankenhaus eröffnet und vier Menschen getötet.

Die Polizei sperrte das Gelände rund um das Krankenhaus in Tulsa (USA) ab.
Die Polizei sperrte das Gelände rund um das Krankenhaus in Tulsa (USA) ab.  © Screenshot Facebook/Tulsa Police Department

Der Schütze sei ebenfalls tot und habe sich nach ersten Erkenntnissen selbst erschossen, sagte der Vize-Polizeichef der Stadt Tulsa, Eric Dalgleish, am Mittwochabend (Ortszeit).

Der Mann sei mit einem Gewehr und einer Handfeuerwaffe in ein Gebäude eingedrungen, das zum St.-Francis-Krankenhauskomplex in Tulsa gehört. Es habe sich um einen etwa 35 bis 40 Jahre alten Mann gehandelt, dessen Identität noch ermittelt werden müsse. Nach Angaben der Polizei wurden mehrere Menschen verletzt, aber niemand lebensgefährlich.

Dalgleish sagte, der Notruf bei der Polizei sei um 16.52 Uhr (Ortszeit/23.52 Uhr MESZ) eingegangen. Vier Minuten später seien Polizisten an dem Krankenhaus gewesen. Dort seien Schüsse aus dem zweiten Stock des betroffenen Gebäudes zu hören gewesen. Die Hintergründe der Tat würden untersucht.

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Stadtrat Jayme Fowler sagte dem Sender CNN: "Soweit ich weiß, hatte der Schütze ein Problem mit einem bestimmten Arzt, und er konnte diesen Arzt nicht finden." Das sei Auslöser für das gewalttätige Verhalten gewesen.

Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Joe Biden (79) sei über die Tat informiert worden. Man habe den lokalen Behörden und denen des Bundesstaats Unterstützung angeboten.

Riesiges Ausmaß an Waffengewalt in den USA

Die Polizei in den USA sieht sich mit zunehmender Waffengewalt im Land konfrontiert.
Die Polizei in den USA sieht sich mit zunehmender Waffengewalt im Land konfrontiert.  © Screenshot Facebook/Tulsa Police Department

Die USA werden derzeit von einer ganzen Serie von Taten erschüttert, bei denen Bewaffnete das Feuer eröffnen und mehrere Menschen töten. Erst am Dienstag vergangener Woche hatte ein 18-Jähriger an einer Grundschule in Uvalde im US-Bundesstaat Texas das Feuer eröffnet.

Der Amokläufer verschanzte sich in einem Klassenraum und tötete 19 Kinder sowie zwei Lehrerinnen. Die Polizei steht wegen ihres späten Eingreifens dort massiv in der Kritik. Erst mehr als 75 Minuten, nachdem der Schütze das Feuer eröffnet hatte, drangen Einsatzkräfte in das Klassenzimmer ein und töteten den Amokläufer.

Wenige Tage zuvor hatte ein Schütze in Buffalo im US-Bundesstaat New York in einem Supermarkt das Feuer eröffnet, zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Den Ermittlern zufolge war die Tat rassistisch motiviert - elf der 13 Opfer waren schwarz.

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Die Staatsanwaltschaft teilte mit, gegen den mutmaßlichen Schützen solle an diesem Donnerstag in Buffalo Anklage erhoben werden. Die Washington Post berichtete, der Beschuldigte werde in 25 Punkten angeklagt, darunter Inlandsterrorismus und Mord als Hassverbrechen.

Besonders der Amoklauf von Uvalde hat die Debatte über eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA einmal mehr angefacht. Präsident Biden - ein Demokrat - hat sich dafür ausgesprochen. Viele Republikaner sperren sich aber seit Jahren gegen strengere Regularien, wie etwa ein Verbot von Sturmgewehren.

Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Im Jahr 2020 waren Schusswaffenverletzungen Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche in den USA, noch vor Verkehrsunfällen.

Titelfoto: Screenshot Facebook/Tulsa Police Department

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